Safer Internet Day 2023: Stärkung von Kindern und Familien für ein sichereres Internet

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Thorsten Krüger, VP Data Security, DACH, CEE, CIS bei Thales

Der Safer Internet Day wird jedes Jahr im Februar in über 150 Ländern weltweit unter dem Motto „Together for a better internet“ begangen. Viele Cybersicherheitsexperten argumentieren, dass Familien eine wichtige Rolle dabei spielen. Vor allem Kinder nutzen soziale Medien und Messaging-Plattformen, um mit Freunden in Kontakt zu treten, Online-Spiele zu spielen oder virtuelle Kurse zu besuchen. Neben den Vorteilen und Chancen, die das Internet bietet, birgt es auch Gefahren und Risiken. Deshalb ist es wichtig, dass sich Cybersicherheitsfachleute mit ihren Kindern und Verwandten zusammensetzen und ein ehrliches und offenes Gespräch über diese Online-Gefahren führen.

Cybermobbing

Mobbing gibt es in vielen Formen – verbal und körperlich –, aber am gefährlichsten ist das Cybermobbing. Täter nutzen sozialen Medien, um die geistige und psychische Gesundheit ihrer Opfer zu schädigen. Die Folgen können schwerwiegend sein, aber es gibt Schritte, die sich unternehmen lassen, um etwas zu ändern. Dem Phänomen des Cybermobbings sollte nicht länger tatenlos zugesehen werden. Die beste Abwehrstrategie ist, mit der Familie, Lehrern oder anderen vertrauenswürdigen Erwachsenen zu sprechen und jeden Vorfall oder Verdacht auf Cybermobbing zu melden. Familien können eine wichtige Rolle dabei spielen, die Zahl der Vorfälle von Cybermobbing zu begrenzen.

Fehlinformation und Desinformation

Falsch- und Desinformation ist ein grundlegendes gesellschaftliches Problem, das nicht nur die Kinder, sondern alle Mitglieder einer digitalen Gesellschaft betrifft. Desinformationen verbreiten sich schneller als die Wahrheit und zerstören unser Bild von der Welt. Der Kampf gegen Unwahrheiten und Desinformation ist ein ernstes Thema, das jeder mit seiner Familie besprechen sollte. Nicht alles, was wir im Internet lesen, ist wahr. Kinder müssen (wie alle anderen auch) die Fähigkeit zum kritischen Denken entwickeln, um die Legitimität von allem, was sie online lesen, zu hinterfragen.

Es ist auch wichtig zu betonen, dass Desinformationen für Cyberangriffe genutzt werden können, z. B. für Phishing-E-Mails oder -Nachrichten. Noch wichtiger ist es, bewusst falsche Informationen zu erkennen und nicht auf betrügerische Aufrufe hereinzufallen, einen Link anzuklicken, um ihn zu lesen. Sie sollten sich immer fragen, ob das, was gelesen wurde, mit dem Wissen über die Funktionsweise der Dinge übereinstimmt. Es ist besser, auf der sicheren Seite zu sein, als etwas zu bereuen.

Die digitale Identität schützen

Viele sollten die vielen digitalen Identitäten von Kindern auf dem Schirm haben. Identitäten in sozialen Medien, Online-Spielen, Streaming-Diensten und Online-Klassenzimmern sind nur einige Beispiele. Wie lassen sich alle diese Identitäten schützen? Sind alle Risiken von Identitätsdiebstahl und Nachahmung bekannt? Damit ein Angreifer eine Identität kompromittieren kann, braucht es nur einen Moment, einen Klick.

Dies ist der perfekte Zeitpunkt, um über den Wert von Passwortmanagern und die Verbesserung des Schutzes von digitalen Identitäten durch Multifaktor-Authentifizierung zu sprechen. Jeder Online-Dienst bietet inzwischen die Möglichkeit, MFA zu aktivieren. Eine kleine Verzögerung beim Einloggen in das Lieblingsspiel ist nichts im Vergleich zu den Auswirkungen einer verletzten Identität. Die meisten MFA-Methoden sind benutzerfreundlich gestaltet, um das Anmeldeerlebnis so reibungslos wie möglich zu gestalten.

Schutz personenbezogener Daten

Eng verbunden mit dem Schutz von Online-Identitäten ist das Thema des Schutzes personenbezogener Daten. Neben den Instrumenten, die Diensteanbieter einsetzen, um Daten gemäß den verschiedenen Datenschutz- und Sicherheitsvorschriften zu schützen, spielen auch Kinder und Familien eine wichtige Rolle.

Einerseits ist es eine gute Idee, die Menge der persönlichen Informationen, die online weitergeben werden, zu begrenzen. Betrüger können diese scheinbar harmlosen Informationen nutzen, um Phishing-E-Mails zu versenden und Opfer dazu zu verleiten, auf einen Link zu klicken. Oder sie können sich als das Opfer ausgeben, indem sie gefälschte Konten in sozialen Medien erstellen und schädliche und unangemessene Inhalte posten. Alternativ können verschiedene online verfügbare – sogar kostenlose – Datenschutz-Tools von seriösen und vertrauenswürdigen Organisationen wie der Electronic Frontier Foundation verwendet werden, um die Verwendung von Cookies in ihrem Browser zu verhindern.

Fazit

Cybersicherheit ist nicht nur für Unternehmen, sondern auch für Familien ein wichtiges Thema. Sicherheit zu Hause, Sicherheit am Arbeitsplatz, Sicherheit in der Schule. Unternehmen können viel tun, damit sich die Familien ihrer Mitarbeiter im Internet sicherer fühlen. Ein Familientag, an dem Sicherheitsexperten des Unternehmens mit Kindern und anderen Familienmitgliedern interagieren, ist eine großartige Idee, die zeigt, dass dem Unternehmen nicht nur der Umsatz wichtig ist, sondern auch das Wohlbefinden seiner Mitarbeiter und ihrer Angehörigen. Die Vorteile sind für alle enorm: Familien und Unternehmen arbeiten gemeinsam für ein besseres und sichereres Internet.