Firewalls und klassische Lösungen für die Endpoint Security reichen für die Abwehr immer raffinierterer und gezielter Angriffe gegen die IT-Infrastruktur und -Anwendungen nicht aus, warnen die Security-Spezialisten von Attivo Networks. Zwar böte diese Kombination einen gewissen Schutz gegen gängige und einfache Malware-Angriffe, doch anspruchsvollere und gezielte Attacken erforderten auch ausgefeiltere Detection-and-Response-Lösungen am Endpunkt.
Dies gilt laut Attivo insbesondere für Ransom-Angriffe, zumal hier die Zahl der Ransom-as-a-Service-Anbieter und damit auch die Häufigkeit der Angriffe stetig steigt, da die Erpresser selbst immer weniger Expertise benötigen. Phishing-E-Mails und Social-Engineering-Kampagnen sind dabei nach wie vor beliebte Angriffsvektoren, und das wegen Corona stark gewachsene Heer von Heimarbeitern hat zudem die Angriffsfläche drastisch vergrößert. Gerade deren meist nicht adäquat gesicherte und oft auch von Familienmitgliedern genutzte Systeme stellen ein weit offenes Eingangstor für Lösegelderpresser dar.
Tarnen und täuschen
“Es gibt keine eierlegende Wollmilchsau, und die eine Sicherheitslösung, die alle Probleme beseitigt, wird es wohl auch niemals geben”, so Joe Weidner, Regional Director DACH von Attivo Networks. “Daher sollten Organisationen und Unternehmen die Umsetzung einer Reihe von ergänzenden Maßnahmen in Betracht ziehen, um mit einer maßgeschneiderten Lösung eine tief greifende Verteidigung gegen Eindringlinge aller Art zu realisieren.”
So eigne sich in besonderer Weise der Einsatz von Deception- und Verschleierungs-Technologien, innerhalb des Netzwerks Angreifer daran zu hindern, die IT-Infrastruktur spürbar zu beeinträchtigen, selbst wenn sie – etwa durch Zero-Day-Attacken – die Perimetersicherung bereits überwunden haben. Insbesondere lässt sich dadurch beispielsweise sicherstellen, dass Angreifer nicht die Berechtigung erlangen, Daten zu verschlüsseln. Deception-Technologie steht dabei für die Verwendung von High-Tech-Fallen oder -Ködern, mit denen Angreifer dazu gebracht werden können, zu glauben, sie hätten Zugang zu kritischen Systemen und Daten erhalten.
Attivo Networks Anti Ransomware Protection geht einen entscheidenden Schritt weiter, in dem es von Anfang an Angreifern und Malware den Zugang zu sensiblen Daten verwehrt, egal ob es Dateien, Ordner, Netzwerkfreigaben oder Wechsellaufwerke sind. Was nicht ‚gesehen‘ wird, kann auch nicht exfiltriert oder verschlüsselt werden. Dieser pro-aktive Ansatz wird auch in Bezug auf Active Directory verwendet. Gerade letzteres ist für Angreifer besonders attraktiv, da es einen Generalschlüssel zum gesamten Netzwerk des Opfers bedeuten kann.
Fallen dienen in diesem Konzept jedoch nicht nur der Sicherung kritischer Daten. Durch die Interaktion des Angreifers mit den ausgelegten Ködern erhält das Sicherheitspersonal zudem wertvolle Informationen über das Verhalten und die Taktik des Angreifers. Diese Erkenntnisse dienen dann dazu, die eigene Verteidigung zu optimieren.