Schöne neue Welt

sectank_artikelbilder_08

Die Digitalisierung beschert uns immer wieder Nützliches. Zum Beispiel gibt es eine App, die uns sagt, wie Dinge heißen. Dazu richtet man die Smartphone-Kamera auf das Zielobjekt, drückt einen Button, und schon wird das Objekt in nahezu akzentfreier deutscher Sprache via Sprachausgabe benannt. Fremdsprachler zum Beispiel können so eine App als alltagstaugliches Wörterbuch nutzen.

Der Praxisversuch ist beeindruckend: „Computer-Tastatur.“ „Bildschirm.“ „Zimmerpflanze.“ Die Bade-Ente aus Gummi ist ein „Spielzeug“. Immerhin – nicht schlecht. Wenn die App nicht weiter weiß, sagt sie: „Ich bin mir nicht sicher.“

Die Technik ist freilich ausbaufähig. Interessant wird es, wenn sie keine Ahnung hat, sich aber sicher wähnt. Den Büroschrank hält sie für eine „Duschkabine“. Aus dem Briefumschlag wird „Toilettenpapier“. Und die grüne Gießkanne am Boden wird zum „Staubsauger“.

Ich stelle mir gerade vor, wie der neue Kollege – noch nicht ganz der deutschen Sprache mächtig – diese App nutzt. „Ich möchte meine Post verschicken – wo ist Klopapier?“

Halleluja – es lebe die Digitalisierung!