Check Point veröffentlicht Sicherheitsprognosen für 2015

San Carlos, KA – 8. Dezember 2014 – Christine Schönig, Technical Managerin bei Check Point Software Technologies, stellt ihre Sicherheitsprognose für das kommende Jahr auf und skizziert die 10 größten Cyber-Bedrohungen für 2015.

2014 war eine besondere Herausforderung für IT Sicherheitsexperten. Steigende Manipulationsversuche durch Social Engineering führten zu schweren Datenlücken bei mehreren bekannten Organisationen. Gezielte Malware-Angriffe endeten in Schlagzeilen über RAM-Scraper und Ransomware Attacken. Probleme für die mobile Sicherheit wuchsen weiter, da Mitarbeiter kontinuierlich immer mehr Geräte in das Netzwerk von Organisationen einbringen.
Jedoch war niemand auf die Schutzlosigkeit der IT-Komponenten vorbereitet, welche beispielsweise durch den Heartbleed OpenSSL Bug und BadUSB Flaw offensichtlich wurde. Durch den millionenfachen Befall von Homepages und Geräten weltweit wurde deutlich, wie unvorhersehbar die Erhaltung und Durchsetzung von Sicherheit sein kann.

1. Zero-Second-Malware

Check Points globales Netzwerk von Bedrohungssensoren zeigte, dass über ein Drittel der Unternehmen im letzten Jahr mindestens eine infizierte Datei mit unbekannter Malware heruntergeladen hat. Der Check Point Security Report 2014 [1] analysierte die Netzwerke tausender Unternehmen weltweit und fand heraus, dass 73 Prozent mit Bots infiziert waren.

2. Mobilität ist entscheidend

Das Problem der Absicherung mobiler Geräte wird 2015 weiterhin schneller wachsen, als Unternehmen dies kontrollieren können. Check Point untersuchte 2014 im aktuellen Report die Netzwerke diesbezüglich von über 700 Unternehmen weltweit. 42 Prozent von ihnen hatten mobile Sicherheitsvorfälle, deren Korrektur mehr als 250.000 US-Dollar gekostet hat, und 82 Prozent erwarteten, dass die Vorfälle 2015 zunehmen würden.

3. Zugriff auf den mobilen Zahlungsverkehr

Die Einführung von Apple Pay beim iPhone 6 könnte die Akzeptanz mobiler Bezahlsysteme bei Konsumenten erhöhen – zusammen mit mehreren anderen Zahlungssystemen, die um Marktanteile konkurrieren. Nicht alle Systeme wurden gründlich auf potentielle Gefahren getestet und sind somit für Cyber-Kriminelle attraktiv, weil sie mit wenig Aufwand viel Geld verdienen können.

4. Open Source, Offene Zielscheibe

Heartbleed, Poodle, Shellshock: Über diese neuesten Open-Source-Schwachstellen wurde in der Öffentlichkeit viel diskutiert, weil sie fast jeden IT-Betrieb der Welt bestrafen. Kritische Schwachstellen in Open-Source und häufig genutzten Plattformen (Windows, Linux, iOS) stehen bei Angreifern hoch im Kurs, weil sie vielerlei Möglichkeiten bieten. Cyber-Kriminelle werden Schwachstellen in Open Source auch weiterhin suchen und ausnutzen, um damit so viel Schaden wie möglich anzurichten.

5. Angriffe auf die Infrastruktur

Cyberangriffe auf Versorgungsunternehmen und wichtige Industrieprozesse werden weitergehen. Mit der Hilfe von Malware werden SCADA-Systeme ins Visier genommen, um diese Prozesse zu manipulieren. Gleich, ob diese Exploits von Nationalstaaten oder von kriminellen Gruppen in Umlauf gebracht wurden, sie sind bereits weit verbreitet: fast 70 Prozent der kritischen Infrastrukturunternehmen, die vom Ponemon-Institut im Check Point Report untersucht wurden, haben im letzten Jahr einen Sicherheitsvorfall registriert.

6. Verdächtige Geräte

Es werden immer mehr IP-basierte Geräte am Arbeitsplatz und in häuslichen Umgebungen eingeführt, da sie einen besser vernetzten, effizienteren Alltag ermöglichen. Dadurch finden auch Cyber-Kriminelle eine leistungsfähigere Infrastruktur, um ihre Angriffe zu starten.

7. Software Defined Networks (SDN) sichern

Durch die steigende Akzeptanz von SDN in Rechenzentren steigt auch die Gefahr, daß gezielte Angriffe auf zentrale Steuerungsinstanzen das Netzwerk kompromittieren und übernehmen. SDN können die Sicherheit verstärken in dem sie den Datenverkehr durch ein Gateway und IPS Komponenten routen. Dieser und weitere Sicherheitsgedanken müssen schon beim Design von SDN berücksichtigt werden.

8. Vereinheitlichung der Sicherheitsschichten

Einschichtige Sicherheitsarchitekturen oder Punktlösungen von mehreren Anbietern bieten Unternehmen keinen wirksamen Schutz mehr. Immer mehr Anbieter werden durch Entwicklung, Partnerschaften und Zukauf vereinheitlichte Komplettlösungen auf den Markt bringen.

9. Cloud-Schutz

Mit zunehmendem Einsatz der Software-as-a-Service-Dienste gehen wir von einer steigenden Akzeptanz und Nutzung der Security-as-a-Service-Lösungen aus, die Sichtbarkeit und Kontrolle sowie Bedrohungsabwehr und Datenschutz bieten.

10. Entwicklung bei Bedrohungsinformation und -analyse

Ein einzelnes Unternehmen kann keinen vollständigen Überblick über die Cyber-Bedrohungslandschaft haben. Big Data bietet umfangreiche Möglichkeiten zur Bedrohungsanalyse, z. B. die Identifizierung neuer Angriffsmuster. Die gemeinschaftliche Nutzung von Bedrohungsinformationen wird sich weiterentwickeln und dadurch können gezielte auf den Bedarf des Unternehmens abgestimmte Schutzmaßnahmen entstehen.

[1] http://www.checkpoint.com/documents/ebooks/security-report-2014/files/assets/common/downloads/Check%20Point%20Security%20Report%202014.pdf