Wie man in den Medien hören konnte, wird das Internet stärker durch britische und amerikanische 3-Letter-Code-Agencies ausspioniert und abgehört, als man dachte. Aber wenn es heißt, das Internet wird abgehört oder ausspioniert, was ist damit gemeint? Wenn ich google benutze, dann spioniere ich doch auch das Internet aus mit meinen Suchabfragen, oder etwa nicht? Und wenn ich MP3s abspiele, dann höre ich das Internet auch ab. Scherz beiseite. Die Lage ist ernst.
Es werden unverschlüsselte Telefonate und Emails abgehört, Social Media Interkommunikation wird belausch, d.h. wer spricht mit wem? Der Herr Chefingenieur Fahre Schneller von der Firma Audo ist verbandelt mit dem Patentanwalt Schaffe Patent von Patentpapers und Kollegen, ja dann brechen wir doch mal dort in die Kanzlei ein. Erst ganz real durch die Tür, dann auch noch in den Computer des Patentanwalts im Büro des Patentanwalts, wenn die Sicherheitsmaßnahmen nicht allzu hoch sind. Einbrüche in Patentanwaltskanzleien haben über die letzten 4 Jahre zu 48% zugenommen (Quelle: Tsolkas/Wimmer Wirtschaftsspionage und Intelligence Gathering – Springer-Vieweg 2012). Aber auch ohne Einbruch ist ein Abhören der Kommunikation am Internetknoten möglich. Was schickt Herr Fahre Schneller Herrn Schaffe Patent alles zu? Ja an was bastelt denn Audo derzeit?
Skype wird belauscht. WinAppMessenger wird belauscht. SMS wird belauscht. Jegliche unverschlüsselte Kommunikation wird belauscht. Handytelefonate werden abgehört. Telefonate werden abgehört. Dabei werden uninteressantere aber dennoch wichtige Sachen automatisiert belauscht, mit viel Rechenleistung und viel Rechnerpower, und für interessantere Informationen werden gezielte Angriffe gefahren. Letztere entsprechen einer Kombination aus Hack, Crack und Social Engineering, für die durchaus viel Geld investiert wird. Es ist dann auch kein Einzelfall, dass dem Auftragnehmer alleine schon Software für ca. 100.000 Euro gekauft wird (z.T. Auftragsentwicklungen), mit der ein gezielter Angriff ausgeführt werden soll, und die Arbeitskosten des Auftragnehmers sind noch nicht enthalten, und sind i.d.R. mitunter noch mindestens einmal so hoch. 200.000 Euro, für das gezielte Ausspionieren eines Zieles und Opfers, durch das der Auftraggeber aber einen Vorteil von 5 Mio Euro erlangt. Was sind in diesem Fall schon 200.000 Euro? Und wenn es dem Land dient, ob seiner Majestät Elisabeth, oder Obama, dann sponsort ein MI6 oder die NSA aus der Portokasse einen dritten, der den Auftrag durchführt, denn geht es schief, möchte keiner der Dienste etwas damit zu tun haben. Operation Weiße Weste.
Hoffentlich konnte ich Sie neugierig auf mehr machen? Dann lesen Sie bitte unser Buch. Wir haben dieses Problem schon lange analysiert und vor allem auch wissenschaftlich aufbereitet. Mein Co-Autor und ich gehen noch einen Schritt weiter und stellen Szenarien dar, was mit den abgehörten sogenannten “Metadaten” im Internet alles profiliert und getrieben werden kann. Wo können Sie für 25 US$ den kompletten Handel einer Firma wie Dell, Nike oder Ihre eigene (wenn Sie Handel mit den USA betreiben) und vielen tausend anderen bis zu einer Mindestverpackungsgröße von und nach den USA nachvollziehen? Wir zeigen es Ihnen auf.
Und nun tauscht man die Daten auch noch mit anderen Geheimdiensten (in den Medien vornehmlich erst einmal die Briten und die USA) aus. Was für die Briten die USA im Westen, sind für sie Neuseeland und Australien im Osten. Wir haben uns in erster Linie auf S.W.I.F.T und CT-PAT, Flugpassagierdaten und Telekommunikationsdaten beschränkt, sonst wäre unser Buch 1600 Seiten lang geworden. Aber das, was Friedrich Wimmer und ich darstellen, das trifft auf alle weiteren Metadaten in gleichem Sinne zu.
Frau Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger hat es gelesen, unser Chef des Bundesnachrichtendienstes Gerhard Schindler hat es gelesen, Rainer Brüderle hat es gelesen und macht sogar Werbung auf Springer dafür, Sie sollten es auch lesen, wenn es Ihnen Ihre Firma wert ist (:-). Eigenlob stinkt, ich weiß, aber noch nie haben wir soooo richtig gelegen.
Viel Spass bei der Lektüre.