Spam nutzt aktuelle Abmahnwelle aus

Derzeit erhalten deutsche Internetnutzer gefälschte E-Mails mit dem Vorwurf, sie hätten illegal urheberrechtlich geschützte Porno-Videos angesehen, unter anderem von der Webseite Redtube. Sie ahmen in Absender und Inhalt die aktuellen Abmahnungen der Regensburger Rechtsanwaltsgesellschaft Urmann + Collegen (U+C) nach, die laut Presseberichten neben der Abgabe einer Unterlassungserklärung einen Betrag von 250 Euro einfordern. Die gefälschten Spam-Mails bedrohen die Empfänger unter anderem mit einer Strafe von über 3.000 Euro sowie bis zu drei Jahren Gefängnis. Zudem öffnen sie einen Zugang für möglicherweise schädliche Angriffe.

Die Mail-Adressaten werden aufgefordert, das urheberrechtlich geschützte Material zu löschen und den mitgeschickten Anhang zu öffnen. Hierin sollen angeblich weitere Beweise für den Rechtsbruch, Kontoinformationen für die Bezahlung der Strafe sowie die Kontaktangaben der Anwaltskanzlei stehen. In Wirklichkeit enthält das Attachment einen Backdoor-Virus, der sich nach dem Öffnen auf dem PC installiert sowie weitere Schadprogramme und Updates herunterlädt. Der Virus wurde von Bitdefender als Gen:Variant.Kazy identifiziert.

Urmann + Collegen hat auf diese Trittbrettfahrer bereits reagiert und auf seiner Website eine Warnung veröffentlicht, die folgendermaßen beginnt: „Seit dem 10.12. werden im Namen von U+C Abmahnungen per E-Mail verschickt, in denen den Empfängern Urheberrechtsverletzungen im Internet vorgeworfen werden. Diese E-Mail stammen nicht aus der Kanzlei URMANN + COLLEGEN. Abmahnungen im Namen unserer Mandantschaft werden ausschließlich per Post versandt.“

Anwender sollten niemals Links oder Anhänge von Mails unbekannter Absender oder überraschenden Zusendungen anklicken. Erhalten sie eine solche E-Mail, sollten sie nicht aus Angst vor der Polizei in Panik geraten, sondern diese über den Vorgang informieren. Zudem ist die Verwendung einer automatisch aktualisierten  Sicherheitslösung auf allen mit dem Internet verbundenen Geräten dringend zu empfehlen.

Quelle: Fink & Fuchs / Bitdefender