Threat Research Unit von Qualys deckt fünf needrestart Schwachstellen in Ubuntu-Servern auf

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Qualys, Inc. (NASDAQ: QLYS), ein führender Anbieter von Cloud-basierten IT-, Sicherheits- und Compliance-Lösungen, gab heute bekannt, dass die Qualys Threat Research Unit (TRU) fünf Local Privilege Escalation (LPE)-Schwachstellen in der Komponente needrestart identifiziert hat, die standardmäßig auf Ubuntu Servern installiert ist.

Diese Schwachstellen können von jedem nicht privilegierten Benutzer ausgenutzt werden, um vollen Root-Zugriff zu erlangen, ohne dass eine Interaktion des Benutzers erforderlich ist. Die identifizierten Schwachstellen wurden mit den CVE-Kennungen CVE-2024-48990, CVE-2024-48991, CVE-2024-48992, CVE-2024-10224 und CVE-2024-11003 versehen, was die Notwendigkeit einer sofortigen Behebung zum Schutz der Systemintegrität unterstreicht.

Das Qualys TRU-Team hat erfolgreich funktionale Exploits für diese Schwachstellen entwickelt. Wir werden unsere Exploits zwar nicht offenlegen, aber man sollte sich bewusst sein, dass diese Schwachstellen leicht ausnutzbar sind und andere Forscher möglicherweise kurz nach dieser koordinierten Offenlegung funktionierende Exploits veröffentlichen werden.

Diese Schwachstellen bestehen seit der Einführung der Interpreterunterstützung in der Version 0.8 von needrestart, die im April 2014 veröffentlicht wurde.

Was ist needrestart?

Needrestart ist ein Dienstprogramm, das Systeme scannt, um festzustellen, ob ein Neustart für das System oder seine Dienste erforderlich ist. Insbesondere kennzeichnet es Dienste für einen Neustart, wenn sie veraltete gemeinsam genutzte Bibliotheken verwenden – beispielsweise, wenn eine Bibliothek während einer Paketaktualisierung ersetzt wird. Da es in Server-Images integriert ist, ist needrestart so eingestellt, dass es nach APT-Vorgängen wie Installation, Upgrade oder Entfernung, einschließlich unbeaufsichtigter Upgrades, automatisch ausgeführt wird. Seine Hauptaufgabe besteht darin, Dienste zu identifizieren, die nach kritischen Bibliotheksaktualisierungen neu gestartet werden müssen, wie z. B. die C-Bibliothek (glibc). Dieser Prozess stellt sicher, dass Dienste die neuesten Bibliotheksversionen nutzen, ohne dass ein vollständiger Neustart des Systems erforderlich ist, wodurch die Betriebszeit und Leistung verbessert werden. Durch die sofortige Aktualisierung von Diensten mit den neuesten Bibliotheken ist needrestart für die Aufrechterhaltung der Sicherheit und Effizienz von Ubuntu Server von entscheidender Bedeutung.

Betroffene needrestart-Versionen:

Die Schwachstellen sind in der Komponente needrestart vorhanden, die standardmäßig auf Ubuntu Servern ab Version 21.04 installiert ist und eine beträchtliche Anzahl von Implementierungen weltweit betrifft. In Versionen vor 3.8 ermöglicht die Komponente lokalen Angreifern, beliebigen Code als root auszuführen. Dieser Exploit wird durch die Manipulation einer vom Angreifer kontrollierten Umgebungsvariablen erreicht, die den Python/Ruby-Interpreter beeinflusst, indem sie nicht bereinigte Daten an eine Bibliothek weiterleitet, die sichere Eingaben erwartet, wodurch die Ausführung beliebiger Shell-Befehle ermöglicht wird. Versionen von needrestart vor 3.8 sind betroffen, und eine Lösung ist in Version 3.8 verfügbar.

Mögliche Auswirkungen

Diese Schwachstellen im Dienstprogramm needrestart ermöglichen es lokalen Benutzern, ihre Berechtigungen zu erweitern, indem sie bei Paketinstallationen oder -aktualisierungen beliebigen Code ausführen, wobei needrestart häufig als Root-Benutzer ausgeführt wird.

Ein Angreifer, der diese Schwachstellen ausnutzt, könnte Root-Zugriff erlangen und die Systemintegrität und -sicherheit gefährden.

Dies birgt erhebliche Risiken für Unternehmen, darunter unbefugter Zugriff auf sensible Daten, Installation von Malware und Unterbrechung des Geschäftsbetriebs. Es könnte zu Datenschutzverletzungen, Nichteinhaltung von Vorschriften und Vertrauensverlust bei Kunden und Interessengruppen führen, was sich letztlich auf den Ruf des Unternehmens auswirkt. Unternehmen sollten dieses Risiko schnell mindern, indem sie die Software aktualisieren oder die anfällige Funktion deaktivieren.

Schritte zur Risikominderung

Die Deaktivierung der Interpreter-Heuristik in der Konfiguration von needrestart verhindert diesen Angriff. Die Konfigurationsdatei von needrestart befindet sich normalerweise unter /etc/needrestart/needrestart.conf. Diese Datei enthält verschiedene Einstellungen, die das Verhalten des Dienstprogramms needrestart steuern.

Diese Änderung deaktiviert die Interpreter-Scan-Funktion.

Technische Details

Technische Details zu dieser Schwachstelle finden Sie unter:  https://www.qualys.com/2024/11/19/needrestart/needrestart.txt

Risikominderung mit Qualys TruRisk Mitigate

Qualys TruRisk Eliminate hilft, diese needrestart-Schwachstellen ohne das Aufspielen von Patches zu mindern. Es bietet umfassende Lösungen, die über das traditionelle Patch-Management hinausgehen und sicherstellen, dass alle Schwachstellen effektiv behoben werden können.

Zunächst können Sie mit dem Qualys Query Language (QQL)-Token „vulnerabilities.qualysMitigable:TRUE“ nach derzeit unterstützten behebbaren Schwachstellen suchen. In diesem Fall verwenden Sie die folgende QQL, um gezielt nach Schwachstellen zu suchen, die das Ubuntu-Betriebssystem betreffen: „vulnerabilities.qualysMitigable:TRUE and vulnerabilities.vulnerability.category:`Ubuntu`“ Bitte beachten: Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Abhilfemaßnahme war der offizielle Patch des Anbieters nicht verfügbar.

Durch Auswahl des Typs der Abhilfemaßnahme können Sie die Schwachstelle mithilfe der Änderung in der Datei needrestart.conf beheben.

Der erste und entscheidende Schritt bei der Bewältigung dieser kritischen Sicherheitslücke und der Minderung der damit verbundenen Risiken besteht darin, alle für dieses spezielle Problem anfälligen Assets zu ermitteln. Verwenden Sie CyberSecurity Asset Management (CSAM), um die Instanzen Ihrer Organisation zu identifizieren, die anfällige Versionen von needrestart verwenden oder sich am Ende ihrer Lebensdauer (EOL) oder am Ende des Supports (EOS) befinden.

Schlussfolgerung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese kürzlich von der Qualys Threat Research Unit entdeckten lokalen Schwachstellen bei der Privilegienerweiterung in needrestart alarmierend sind. Diese Schwachstellen ermöglichen es lokalen Benutzern, ihre Privilegien auf die Root-Benutzerebene zu erweitern. Ein Angreifer, der diese Schwachstellen ausnutzt, könnte Root-Zugriff erlangen und die Systemintegrität und -sicherheit gefährden. Ein solcher Verstoß birgt Risiken für Unternehmen, darunter unbefugter Zugriff auf sensible Daten, Installation von Malware und potenzielle Unterbrechung des Geschäftsbetriebs. Um diese Risiken zu minimieren, werden Unternehmen dringend gebeten, die Software umgehend zu aktualisieren oder die betroffene Funktion zu deaktivieren.