Das Ende des Terminalservers: 5 gute Gründe, warum Unternehmen jetzt auf virtuelle Desktops aus der Cloud umsteigen sollten

Cloud System Technology Concept

Gastbeitrag von Heiko Lossau, Leiter der Business Unit Microsoft bei ADN Distribution.

 Terminalserver-Lösungen sind ein beliebtes Mittel, um Desktop-Applikationen remote zur Verfügung zu stellen. Microsoft schickt seine Terminalserver-Lösungen jedoch nach und nach in den Ruhestand. Es wird also Zeit für Unternehmen und deren Partner, sich nach einer besseren, zukunftsfähigen Lösung umzusehen.

Die Homeoffice-Welle während und nach der Corona-Pandemie hat die Nachfrage nach Remote-Arbeitsplätzen stark ansteigen lassen. Der klassische Weg, PCs oder Notebooks als „Fat Client“ per VPN mit dem Firmennetz zu verbinden, zeigte allerdings schnell seine Schwächen. Er ist nicht nur ein Albtraum für Administratoren, sondern birgt auch zahlreiche Sicherheitsrisiken. Eine schnelle Skalierung, wie sie in der heutigen Zeit gefordert ist, ist darüber hinaus kaum möglich.

Virtuelle Desktops sind daher das Mittel der Wahl, um ortsunabhängige PC-Arbeitsplätze schnell, sicher und unkompliziert bereitzustellen. Dabei werden Applikationen oder komplette PC-Umgebungen zentral gehostet und über eine sichere Internetverbindung auf das Endgerät des Nutzers übertragen. Dies kann ein beliebiger PC sein, aber auch ein wesentlich kostengünstigerer und schlankerer Thin Client. Für den Zugriff auf Anwendungen und Daten genügt in der Regel ein Standard-Browser. Die Nachfrage nach Desktop-Virtualisierungslösungen wird in den kommenden Jahren stark steigen. Das Marktforschungsinstitut „Markets and Markets” sagt dem globalen Markt ein durchschnittliches jährliches Wachstum von mehr als 10 Prozent voraus.

Remote Desktops und Anwendungen werden üblicherweise in einem lokalen Rechenzentrum gehostet und über Terminalserver-Lösungen wie die Remote Desktop Services (RDS) von Microsoft, Citrix ICA (Independent Computing Architecture) oder das Linux Terminal Server Project (LTSP) bereitgestellt. Dieser Ansatz ist jedoch nicht mehr zeitgemäß. Wartung und Management sind viel zu aufwendig, um eine schnelle und kosteneffiziente Skalierung zu ermöglichen. Unvorhergesehene Lastspitzen lassen sich schwer abfangen. Es wäre schließlich viel zu kostspielig, eine entsprechend leistungsfähige IT-Infrastruktur nur für den Notfall vorzuhalten. Hinzu kommt, dass sich Microsoft 365 Apps zukünftig nicht mehr über die Terminal Services der Windows-Server-Produkte bereitstellen lassen. Ab Oktober 2025 werden sie auf Windows Server 2016 / 2019 nicht mehr unterstützt, für Windows Server 2022 kommt das Supportende im Oktober 2026.

Azure Virtual Desktop – die bessere Alternative

Unternehmen und ihre Partner, die eine Terminalserver-Infrastruktur erneuern oder erweitern wollen, sollten deshalb immer auch eine Cloud-Infrastruktur in Betracht ziehen. Auch wer neu in das Thema „Virtual Desktop” einsteigt, dem raten wir, von Anfang an auf die Cloud zu setzen. Mit Azure Virtual Desktop (AVD) bietet Microsoft hierfür eine Lösung als Platform-as-a-Service (PaaS) an, die wesentlich innovativer und flexibler ist als eine selbst gehostet Terminalserver-Infrastruktur. Für AVD sprechen vor allem folgende fünf Gründe:

  • Einfache Lizenzierung. Kunden, die eine Terminalserver-Umgebung betreiben wollen, benötigen Client-Access-Lizenzen für den Remote Desktop Service (RDS), sowie Lizenzen für den Server und die bereitgestellten M365-Apps. Für AVD genügt dagegen eine meist schon vorhandene Microsoft-365-Lizenz.
  • Die Terminal Services werden langfristig aus den Windows-Server-Produkten verschwinden. Die Azure Cloud steht bei Microsoft dagegen im Fokus der Entwicklung. Anwender werden deshalb in Zukunft regelmäßig von neuen Funktionen, verbesserten Managementmöglichkeiten und einem Sicherheitsniveau profitieren, das jederzeit dem aktuellen Stand der Technik entspricht.
  • Eine lokale Infrastruktur für virtuelle Desktops zu erweitern, ist langsam und kostspielig. Das mussten viele Unternehmen in den vergangenen Jahren schmerzlich erfahren. Bei der Bereitstellung aus der Cloud lassen sich dagegen zusätzliche Instanzen schnell und unkompliziert hinzubuchen und ebenso einfach wieder abbestellen.
  • Native Windows-Umgebung: Während die Terminal Services auf einem Windows-Server betrieben werden müssen, bieten die AVD-Services eine native Betriebssystemumgebung mit Windows 10 beziehungsweise Windows 11.
  • Zentrales Management über MEM. Die virtuellen Desktops in der Azure Cloud lassen sich über den Microsoft Endpoint Manager (MEM) administrieren. Die Remote Desktop Services müssen hingegen separat auf dem Server verwaltet werden.

 

Erfolgreicher Umstieg – mit der richtigen Unterstützung

Damit Partner einfach und erfolgreich in den AVD-Vertrieb einsteigen können, bietet ADN vom ersten Kundenprojekt an Unterstützung. Das Angebot reicht von allgemeinen Vertriebstrainings für Azure über technische Trainings durch die ADN Akademie bis hin zur individuellen Pre-Sales-Beratung im Projekt. Der Partner erhält einen Fragenkatalog, den er gemeinsam mit dem Kunden durcharbeiten kann, um eine Übersicht über die Infrastruktur und den Migrationsbedarf zu erhalten. ADN berät außerdem beim Pricing und Sizing, schätzt die Kosten für die AVD-Umgebung und identifiziert potenzielle Problemstellen.

Fazit: Azure Virtual Desktop ist das Zukunftsthema

Die Nachfrage nach ortsunabhängigen, sicheren, skalierbaren und einfach zu verwaltenden PC-Arbeitsplätzen hat deutlich zugenommen. Microsoft hat mit Azure Virtual Desktop ein attraktives Angebot, das sich am Markt gerade etabliert. Wer jetzt in den Vertrieb von AVD einsteigt, kann sich als vertrauenswürdiger Lösungspartner positionieren und am Wachstum teilhaben. Mit der Unterstützung von ADN ist der Einstieg leicht zu bewerkstelligen. Einen ersten Einblick in Azure Virtual Desktop erhalten interessierte Partner mit der dreiteiligen AVD-Webinar-Reihe von ADN auf der Cloud Champion Plattform. Individuelle Anfragen richten Sie gerne an cloud@adn.de.

Heiko Lossau, Leiter der Business Unit Microsoft ADN