Prominenten-Phishing auf Twitter: Das sind die möglichen Angriffswege

Christine Schönig Check Point

Vom aktuellen US-Präsidentschaftskandidaten Joe Biden über Amazon-Begründer und Multi-Milliardär Jeff Bezos hin zu den offiziellen Firmen-Accounts von Tech-Gigant Apple oder Taxi-Alternative Uber – zahllose prominente Accounts wurden gleichzeitig von Cyber-Kriminellen zweitweise übernommen

San Carlos, Kalifornien – 30. Juli 2020 – Am vergangenen Mittwoch, 15. Juli 2020, wurde die Welt zum Zeugen einer groß angelegten Phishing-Kampagne auf Twitter. Unzählige Konten von Prominenten lockten die Nutzer mit vorgetäuschten Spendenaufrufen und falschen Hyperlinks – stets zum Thema Krypto-Währung – in die Arme von Cyber-Kriminellen. Bis zur Entdeckung gelang es den Hackern, 105 444 Euro (120 000 Dollar) zu erbeuten. Das Research Team von Check Point® Software Technologies Ltd. (NASDAQ: CHKP) hat sich den Fall angeschaut und die möglichen Angriffs-Vektoren durchgespielt.

Der Phishing-Kampagne vorausgegangen war ein Angriff auf Twitter selbst. Wie die dort Verantwortlichen mittlerweile bestätigen, wurde die Social-Media-Plattform ein Opfer von Social Engineering. Zu den möglichen Manövern gehört das Spear-Phishing. Hierbei werden ausgewählte Angestellte eines Unternehmens ins Fadenkreuz genommen und über E-Mail wird versucht, ihnen Malware unterzujubeln (über einen Anhang) oder Zugangsdaten zu entlocken (über einen Link). Die vorherige Beobachtung der Verhaltensweisen (das Social Engineering), hilft den Kriminellen, die E-Mail auf die Person auszurichten.

Eine andere Methode wäre Voice Phishing oder auch Vishing, wobei Telefonanrufe dazu genutzt werden, um an wertvolle Informationen zu gelangen. Die Kriminellen führen Phishing-Anrufe durch, um Vertrauen zu gewinnen, Informationen zu sammeln und die Angerufenen zu Handlungen zu verführen. Über die letzten Monate berichteten Unternehmen zunehmend über Vishing gegen ihre Mitarbeiter.

Ein dritte Variante brachte die Webseite Motherboard ins Spiel: Die Redakteure vermuten, dass die Angreifer einen oder mehrere bezahlte Verbündete unter den Mitarbeitern von Twitter hatten, die über ein internes Programm die E-Mail-Adressen der betroffenen Konten änderten – zugleich sind in Hacker-Foren des Dark-Net angebliche Screenshots dieses internen Programms aufgetaucht, welche Motherboard zeigt. Dieses Vorgehen ist weniger unwahrscheinlich, als es klingt, denn der Verizon Data Breach Investigations Report 2020 belegt, dass wenigstens 30 Prozent aller Zwischenfälle in Verbindung mit Innentätern stehen.

Christine Schönig, Regional Director Security Engineering CER, Office of the CTO bei Check Point Software Technologies GmbH, sagt dazu: „Die aktuelle Kampagne zeigt einmal mehr, wie gefährlich die Folgen von erfolgreichem Social Engineering und von Phishing-Kampagnen allgemein sein können. Eine zuverlässige IT-Architektur und Sicherheitslösungen sind daher unabdinglich, um das Unternehmen und die Angestellten zu schützen – denn die Cyber-Kriminellen werden zunehmend kreativer in ihren Betrugsversuchen und Hochstapeleien.“

Es war außerdem nicht das erste Mal, dass Twitter für illegale Zwecke missbraucht wurde – und es wäre nicht das erste Mal, dass Mitarbeiter der Firma involviert sind. Das Konto von Twitter-CEO Jack Dorsey war vor wenigen Monaten kompromittiert worden, weil seine Handy-Nummer durch eine SIM-swapping-Attacke gestohlen wurde. Letztes Jahr wurden zwei Mitarbeiter von Twitter beschuldigt, ihren Zugang zu internen Datenbanken und Programmen missbraucht zu haben, um für Saudi Arabien einige Abweichler im Ausland zu überwachen.

Alle Zwischenfälle bei Twitter aber zeigen letzten Endes, dass endlich der Zugang zu den internen Programmen und Datenbanken begrenzt werden muss, um solche illegalen Aktionen einzudämmen. Bis dahin schützen sich Unternehmen am besten mithilfe einer guten Cloud-Sicherheitslösung gegen Phishing und einer Data Loss Prevention, um den ungewollten Abfluß von sensiblen Datenpaketen zu verhindern.

Alle Informationen rund um die Twitter-Kompromittierung lesen Sie unter: https://blog.checkpoint.com/2020/07/16/twitter-platform-compromise/

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