Venafi-Studie: Gesetzlich vorgeschriebene Hintertüren gefährden unabhängige Wahlen

Kevin Bocek – Vice President of Security Strategy and Threat Intelligence bei Venafi

74 Prozent der Sicherheitsexperten glauben, dass Länder mit gesetzlich vorgeschriebenen Verschlüsselungs-Hintertüren anfälliger für nationalstaatliche Angriffe sind.

Venafi®, der führende Anbieter und Erfinder von Security-Lösungen für maschinelle Identitäten, gibt heute die Ergebnisse einer Studie zu gesetzlich vorgeschriebenen Verschlüsselungs-Hintertüren bekannt. Die Studie bewertet die Meinungen von 384 IT-Sicherheitsexperten, die an der Black Hat USA 2019-Messe teilnahmen. Laut den Ergebnissen glauben 80 Prozent der Befragten, dass Länder mit gesetzlich vorgeschriebenen Hintertüren  Verschlüsselungen anfälliger sind für Cyber-Angriffe auf die IT-Infrastruktur hinter ihren nationalen Wahlen.

„Im letzten Monat berichtete das U.S. Senate Intelligence Committee, dass die Wahl-Systeme in allen 50 US-amerikanischen Staaten während der Wahlen 2016 von Russland ins Visier genommen wurden“, erklärt Kevin Bocek, Vice President, Threat Intelligence and Security Strategy bei Venafi.

Weiter sagte er: „Wir wissen, dass Hintertüren in Verschlüsselungen die Gefahren eines Cyber-Angriffes dramatisch erhöhen und die sensiblen Daten, die unsere nationale Sicherheit beeinträchtigen könnten, sind besonders gefährdet. Die IT-Sicherheits-Community ist sich weitgehend einig, dass solche Hintertüren katastrophale Auswirkungen auf die Integrität unserer Wahlen sowie auf unsere digitale Wirtschaft als Ganzes haben.“

Weitere Ergebnisse der Umfrage:

  • 74 Prozent gaben zu Protokoll, dass Länder mit gesetzlich vorgeschriebenen Hintertüren anfälliger für nationalstaatliche Angriffe sind.
  • 72 Prozent glauben, dass solche Gesetze, die Regierungen den Zugang zu verschlüsselten personenbezogenen Daten ermöglichen, die Länder nicht besser vor Terroristen schützen.
  • 70 Prozent glauben, dass Länder mit gesetzlich vorgeschriebenen IT-Hintertüren einen wirtschaftlichen Nachteil auf dem globalen Markt haben.
  • 84 Prozent würden niemals wissentlich ein Gerät oder Programm eines Unternehmens verwenden, das sich bereit erklärt hat, eine Hintertür zu installieren.

Bocek fügte hinzu: „Als Verbraucher wollen die Menschen eine Technologie, die der Sicherheit und dem Datenschutz ihrer personenbezogenen Daten den Vorrang einräumt. Diese Art von Vertrauen ist unbezahlbar. Hintertüren für Verschlüsselungen würden unsere Länder nicht nur auf nationaler Ebene viel unsicherer machen, sondern sie hätten eindeutig das Potential, erheblichen wirtschaftlichen und politischen Schaden anzurichten.“

Viele Regierungs- und Strafverfolgungsbehörden weltweit glauben dagegen, dass die Risiken, die verordnete Hintertüren mit sich bringen, hinnehmbar sind, solange jene dazu verwendet werden können, böswillige Akteure zu fangen. Außerdem sind die Beamten der Auffassung, dass es eine technische Lösung gäbe, die diese Risiken mindern kann. Tatsächliche Fachleute für Informationssicherheit jedoch lehnen überwiegend diese Überzeugungen ab.

Weiterführende Informationen:

Blog: Will Encryption Backdoors Hurt Election Infrastructure? Security Professionals Say Yes