Venafi kommentiert die Cyberangriffe auf die Ukraine

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Ein Kommentar von Kevin Bocek, Vice President of Security Strategy and Threat Intelligence bei Venafi

Russland demonstriert, welche militärischen Fähigkeiten es im Cyberbereich hat. Einen Vorgeschmack darauf bekamen wir im Januar mit den Angriffen auf die ukrainischen Regierungswebseiten, die Berichten zufolge auf Russland zurückgeführt wurden. Diese Art von Cyber-Brandstiftung ist dasselbe, was wir bei Atomwaffen gesehen haben – in der Vergangenheit haben Länder vielleicht eine Rakete getestet, heute ist es eben eine „Cyber-Rakete“. Die Absicht ist dieselbe – es soll die klare Botschaft vermittelt werden, dass Cyberwaffen als Massenvernichtungswaffen eingesetzt werden können, wenn das so gewollt ist. In Verbindung mit Berichten über Militärübungen in Weißrussland und russischen Truppen, die sich an der ukrainischen Grenze versammeln, gibt es klare Anzeichen dafür, dass jede Kriegshandlung eine vielschichtige Kampagne beinhalten wird, bei der sowohl die Boden- als auch die Cyberkriegsführung zum Einsatz kommen. Selbst an Tagen, an denen es Anzeichen für eine Chance auf Frieden und einen Truppenabzug geben könnte, müssen wir also damit rechnen, dass Russland seinen Schwerpunkt auf Cyberangriffe verlagert, um den Druck aufrechtzuerhalten und seine Forderungen durchzusetzen.

Da man von Hackern keine Satellitenbilder machen kann wie von Truppen, Panzern und Artillerie, können wir nur erahnen, was aus der Cyberperspektive als Nächstes kommen könnte. Aber angesichts der Tatsache, dass Länder wie die USA und das Vereinigte Königreich der Ukraine Unterstützung anbieten, kann damit gerechnet werden, dass viele Unternehmen derzeit mit Sicherheitswarnungen überflutet werden. Da die Welt heute digital transformiert ist und sich mehr denn je auf Maschinen verlässt, können diese Länder und ihre Unternehmen von der russischen Cyber-Kriegsführung ins Visier genommen werden, ganz gleich, wo sie sich befinden. Daher müssen Unternehmen jetzt handeln, um sicherzustellen, dass diese Maschinen und ihre Identitäten geschützt sind, denn die Bedrohung durch Cyberkriegsführung wird von Tag zu Tag bedrohlicher.