Das Wort hat viel Macht und der Ton macht die Musik!
Sehr oft entstehen vermeidbare Konflikte. Das nur, weil der „Tonfall“ des Textes falsch gedeutet wurde. Ein eigentlich nett gemeinter Kommentar, wird plötzlich negativ verstanden. Das Ergebnis ist, dass das geschriebene Wort selbst in den Hintergrund rückt und es lediglich um die Emotion dahinter geht. Mit der Kenntnis des Gegenübers erhält die Nachricht eine Stimme. Fatal ist es jedoch, dass man nicht wirklich sagen kann, ob man dann die richtige Tonlage zu den richtigen Worten zugeordnet hat. Besonders viele Nachrichten, die aufeinander folgen und relativ kurz sind, rufen zumeist eine gehetzte und gestresste Stimmung hervor.
Diese psychologische Komponente im derzeitigen beruflichen Alltag, noch dazu bei Arbeitnehmern mit Kindern im Haus, nutzen Cyberkriminelle aus. Ihnen ist es möglich die Mail-Adressen der Vorgesetzten zu imitieren und dadurch Anweisungen an Mitarbeiter zu senden. Dies wird dann zur Gefahr, wenn sie ohne Rückfragen befolgt werden. Zumeist wird eine Stresssituation erzeugt. Ein verärgerter Chef gibt an, eine dringende Überweisung in Auftrag zu geben.
Diese Art von Cyberbetrug wird als „CEO Fraud“ oder Chef-Betrug bezeichnet. Business Email Compromise (BEC) ist dabei der eigentliche Begriff. In Europa wird jedoch dazu geneigt, den Begriff CEO-Fraud zu verwenden. Die Kriminellen stehlen Online-Identitäten leitender Angestellter, um sich anschließend Geld auf ihre Konten überweisen zu lassen. Eine aktuelle Art ist es, die Informationen über Lieferanten zu stehlen und so falsche Rechnungen zu versenden.