EU verurteilt Russland für Cyberangriffe in Deutschland und Europa

Computer crime concept.

Dass kriminelle Hacker Accounts von Politikern angreifen, um so mit Fake News die Wahlergebnisse zu beeinflussen, ist auf internationaler Ebene weitläufig bekannt. Die Gruppierung Ghostwriter steht nun unter Verdacht, Cyberangriffe auf Accounts von Abgeordneten verübt zu haben, um die Wahlergebnisse der Bundestagswahl 2021 durch eine Verbreitung falscher Informationen zu beeinflussen. Die Gruppe hat seit Jahresbeginn mehrfach Angriffe auf Accounts von Politikern durchgeführt. Russland als vermutete Herkunft der Cyberkriminellen streitet die aktuellen Vorwürfe ab. In einer offiziellen Pressemitteilung verurteilen die Europäische Union und ihre Mitgliedsstaaten die Aktivitäten der Gruppierung und fordern die Russische Föderation zu verantwortungsbewusstem Verhalten im Cyberraum auf.

Angriffe werden häufiger

Angriffe wie dieser sind kein Einzelfall und häufen sich in jüngerer Vergangenheit. Andy Norton, European Cyber Risk Officer bei Armis, kommentiert die Vorfälle wie folgt: „Die Bedrohungsakteure hinter „Ghostwriter“ standen in der Vergangenheit im Mittelpunkt von NATO- und europazentrierten Kampagnen zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung. Die Gruppierung agiert, indem sie gefälschte Medienberichte erstellt und diese entweder über gefälschte Konten verbreitet oder indem sie die E-Mail- und Social Media-Konten ihrer Zielpersonen übernimmt und die fehlerhaften Berichte unter deren Namen veröffentlicht.“

Die Gruppierung „Ghostwriter“ hatte bereits seit Jahresbeginn immer wieder Sch

lagzeilen gemacht, indem sie versuchte, mittels Phishing-Mails an Kontodaten mehrerer Abgeordneter zu gelangen.

„Es wird vermutet, dass Deutschland im Zentrum der Desinformationskampagnen steht; eine Task Force des Auswärtigen Dienstes der EU hat seit 2015 über 700 Fälle von Desinformation aufgezeichnet. Die kürzlich durchgeführten Wahlen in Deutschland sind nur das jüngste Ziel der Kampagne in einem laufenden Propagandakrieg“, schließt Andy Norton.