Gefährdete Daten in der Finanzbranche

DRR Financial klein

Der neue Datenrisiko-Report für den Finanzsektor von Varonis Systems, Inc., (NASDAQ:VRNS), zeigt deutliche Defizite in der Datensicherheit bei Banken und Versicherungen. Demnach hat jeder Mitarbeiter durchschnittlich Zugriff auf knapp 11 Millionen Dateien, in größeren Unternehmen sogar auf rund 20 Millionen. In zwei 64 Prozent der Unternehmen können zudem alle Mitarbeiter auf mehr als 1.000 sensible Dateien zugreifen. Für den erstmals auf einzelne Branchen fokussierten Report wurden rund vier Milliarden Dateien im Rahmen von Datenrisikobewertungen bei 56 Unternehmen der Finanz- und Versicherungsbranche weltweit (unter anderem in den USA, Deutschland, Frankreich und UK) analysiert.

Wie in anderen Branchen vergrößerte sich auch im Finanzsektor durch die starke Verbreitung des Homeoffice die Angriffsfläche erheblich. Folgende Problemfelder vergrößern dabei die Gefährdung zusätzlich, gerade im Hinblick auf Datenschutzverletzungen, Insider-Bedrohungen und Ransomware-Angriffe:

  • Zu weit gefasste Berechtigungen ermöglichen Zugriff von zu vielen Mitarbeitern auf sensible Dateien und Ordner und steigern das Ransomware-Risiko: In 64 Prozent der Unternehmen können alle Mitarbeiter auf mehr als 1.000 sensible Dateien zugreifen. Exzessive Zugriffsrechte vergrößern zudem die potenziellen Auswirkungen eines Ransomware-Angriffs, da sämtliche Daten, auf die ein kompromittiertes Konto zugreifen kann, verschlüsselt werden können.
  • Durch zeitlich unbegrenzte Passwörter erhalten Cyberkriminelle ausreichend Zeit für ihre Angriffe. Die Entdeckung eines Datenvorfalls dauert im Finanzbereich durchschnittlich 233 Tage. 59 Prozent der Unternehmen verfügen über mehr als 500 unbefristete Nutzer-Passwörte
  • Ungenutzte Daten (stale data) erhöhen das Risiko für Verstöße gegen Vorschriften wie die DSGVO oder SOX. Durchschnittlich werden mehr als zwei Drittel der Dateien (69 %) nicht mehr genutzt.
  • „Ghost User“, also veraltete, nicht mehr benötigte, aber nicht deaktivierte Nutzerkonten, erlauben ehemaligen Mitarbeitern und Partnern unnötigen Zugang zu Informationen und eignen sich ideal für Cyberkriminelle, um sich unauffällig in den Systemen zu bewegen. Gut 64 Prozent der Unternehmen verfügen über mehr als 1.000 solcher Konten.

Jedes Finanz- und Versicherungsunternehmen muss sich dieser dringenden Aufgabe stellen, auch und gerade die kleineren, die oftmals denken, sie seien zu klein und uninteressant für Angreifer.

Für eine bessere Vergleichbarkeit wurden für den Report die Dateien pro Terabyte analysiert. So enthält durchschnittlich ein TB ca. 1,3 Millionen Dateien, von denen rund 2 Prozent sensible Daten wie personenbezogene oder Finanz-Informationen beinhalten. „Wir haben festgestellt, dass pro Terabyte rund 20.000 Dateien für jeden Mitarbeiter zugänglich sind – unabhängig von der Größe des Unternehmens“, erklärt Michael Scheffler, Country Manager DACH von Varonis. „Bedenkt man, dass die manuelle Lokalisierung und Entfernung der zu weit gefassten Zugriffsrechte rund sechs bis acht Stunden pro Ordner dauert, ist schnell klar, dass man ohne Automatisierung nicht weit kommt. Jedes Finanz- und Versicherungsunternehmen muss sich dieser dringenden Aufgabe stellen, auch und gerade die kleineren, die oftmals denken, sie seien zu klein und uninteressant für Angreifer.“