Warum Home Office nicht die neue Normalität ist

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Ein Gastbeitrag von Asanka Jayasuriya, CTO bei SailPoint

Da wir alle mit Zoom-Müdigkeit, Slack-Überlastung und monatelangem Nichttragen von Hosen zu kämpfen haben (ok, vielleicht nicht alle von uns), wird sehr häufig diskutiert, ob dies die neue Normalität ist. Ich habe dieses Gespräch mit Kollegen, Freunden und Familie geführt (ironischerweise größtenteils über Zoom). Ich bin der Meinung, dass dieser Wechsel zu vollständig verteilten Teams nicht das neue Normal ist. Er vollzieht sich bereits seit Jahren –COVID hat ihn nur beschleunigt.

Fairerweise muss man sagen, dass meine Perspektive zu einem großen Teil von meinen Erfahrungen der letzten Jahre geprägt ist. Ich hatte das Glück, die technische Leitung bei InVision zu übernehmen – einem Unternehmen mit Hunderten von Mitarbeitern und ohne Büros auf der ganzen Welt. Davor hatte ich meine ersten Erfahrungen mit einem fast vollständig verteilten Team, als ich mit dem Trello-Team bei Atlassian arbeitete. Diese Erfahrungen haben mir gezeigt, dass Remote-Teams unglaublich effektiv sein können – aber es braucht viel harte Arbeit und bewusste Konzentration, um sie erfolgreich zu machen. Ich hatte nicht geplant, meine Erfahrungen mit verteilten Teams zu nutzen, als ich zu SailPoint kam, das eine büroorientierte Kultur hatte – aber hier bin ich, vier Monate später, und ich bin seit dem Tag meines Vorstellungsgesprächs nicht mehr im Büro gewesen.

Zugegebenermaßen war ich ein wenig besorgt darüber, wie effektiv und schnell ein büroorientiertes Unternehmen in eine vollständig remote Welt umschwenken könnte. Ok, seien wir ehrlich – ich habe mich gefragt, ob es eine totale Katastrophe werden würde. Aber es war keine Katastrophe.

Mein Einstieg war nahtlos – ich bekam einen Laptop und alles, was ich brauchte, wurde mir geliefert. Die IT stellte meine Konten bereit, und sie funktionierten an dem Morgen, an dem ich begann. Ich war in der Lage, sofort loszulegen. Ich war produktiv (na ja, zumindest glaube ich das) und arbeitete zu Hause genauso effektiv, wie ich es nur wenige Wochen zuvor bei InVision gewesen war.

Ich bin sicher, die Frage, die einem dabei in den Sinn kommt, lautet: Wie haben wir/SailPoint uns so schnell an verteilte Teams angepasst? Die Antwort ist, dass die von SailPoint getätigten Investitionen in IT- und HR-Prozesse, die das Leben im Büro optimierten, auch auf die Arbeit an entfernten Standorten übertragen wurden. Zum Beispiel verwenden wir unsere eigene SaaS-Lösung IdentityNow, um die Rollen- und Rechtezuweisung zu automatisieren. Als ich anfing, hatte ich also zu allem Zugriff, was ich für meine Arbeit benötigte.

TLDR: Die Investitionen, die erforderlich sind, um verteilte Teams effektiver zu machen, unterscheiden sich nicht allzu sehr von denen, die teilweise remote arbeitende Teams effektiver machen.

Wie geht es also mit unserer Reise in verteilte Teams weiter? 

Wir sind ein extrem kooperatives und soldarisches Team – aber wir müssen besser darin werden, in einem dezentralisierten Kontext zusammenarbeiten. Wie ich bereits erwähnt habe, ist die Zoom- und Slack-Müdigkeit etwas, das Sie sicher spüren. Ich weiß, dass ich es tue – aber ich weiß auch, dass es nicht so sein muss. Zoom und Slack (und ähnliche Werkzeuge) sind großartig für die Kommunikation – aber meiner Meinung nach sind sie nicht großartig für die Zusammenarbeit.

Der Grund dafür ist meiner Meinung nach, dass sie beide synchrone Aufmerksamkeit erfordern – man muss sich voll und ganz auf sie einlassen wenn etwas passiert, oder man verpasst etwas. Sicher, Sie könnten im Slack-Kanal zurückblättern, wenn Sie von Ihrem einwöchigen Urlaub zurück sind, um zu sehen, was Sie verpasst haben – aber werden Sie das tun? Im Ernst, wer tut dies wirklich?

Damit Teams die Möglichkeit haben, mehr und besser zusammenarbeiten, bin ich der festen Überzeugung, dass man in eine Kooperationsplattform investieren muss, die offen und transparent ist und Selbstfindung und asynchrone Arbeit ermöglicht.

Sie sollten auch eine auswählen und Ihr ganzes Team darauf standardisieren. Ich kann gar nicht genug betonen, wie viel Wert eine gute Kollaborationsplattform und eine unterstützende Strategie Ihrem Team bringen kann. Es ist ein enormer Vorteil für ein zusammengesetztes Team und entscheidend für ein Remote-Team. Wenn man Menschen die Möglichkeit gibt, zutiefst asynchron zusammenzuarbeiten, kann dies einen grundlegende Änderung bezüglich der Arbeitsweise bewirken.

Deshalb ist Kollaboration unser nächster Schwerpunkt bei der Verbesserung unserer Arbeit als verteiltes Team – was ist Ihrer? COVID hat uns vor historische Herausforderungen gestellt – aber auch für uns gibt es hier einige Chancen. Eine davon ist die Verbesserung der Zusammenarbeit in Teams, eine andere die Nutzung der Vorteile von verteilten Teams. Abgesehen davon freue ich mich darauf, in einer überfüllten Bar ein Bier zu trinken – auch wenn ich dafür Hosen tragen muss.