Wie man sich am besten am Valentinstag schützt

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Carl Wearn, Head of E-Crimes bei Mimecast

Während der Valentinstag sich immer mehr in Deutschland etabliert und schon seit einigen Jahren als Feiertag für frischverliebte Paare begangen wird, sind viele Singles auf der Suche nach der großen Liebe. Und dies nicht nur auf den klassischen Wegen, sondern vermehrt online über Dating-Websites und -Apps.

Besonders zum Valentinstag verzeichnen diese Dienste einen Anstieg der Nutzerzahlen, was einerseits die sprichwörtliche Anzahl der Fische im Teich erhöht, andererseits auch Cyber-Kriminelle auf den Plan ruft. Diese nutzen die Einsamkeit vieler Nutzer zu ihrem Vorteil aus, indem sie beispielsweise die Hoffnung auf ein Treffen schüren, vorher aber persönliche Daten und Bilder ihrer Opfer verlangen – je intimer desto besser. Auch das Versenden von Links, die auf kostenpflichtige Pornographie-Seiten verweisen, wird immer beliebter.

Um ihre Profile möglichst authentisch scheinen zu lassen, nutzen die Kriminellen häufig gestohlene Bilder attraktiver Menschen und geben in ihren Profilen zusätzlich vertrauenswürdige Berufe wie Krankenschwester oder Feuerwehrmann an.

Fällt man auf einen solchen Betrüger herein, reichen die Folgen von unangenehm bis hin zu existenzgefährdend:

  • Sollte das potenzielle Opfer seine Kontaktdaten an den Betrüger schicken – etwa um außerhalb des Dating-Dienstes weiterzuschreiben – wird seine Adresse mit Sicherheit weiterverkauft und findet sich früher oder später auf einem Spam-Verteiler wieder.
  • Beliebt sind auch mitleiderregende Geschichten, wie etwa kranke Familienangehörige, für deren weitere Behandlung eine Geldspende notwendig ist. Diese kann am Ende relativ klein sein, steigert sich aber solange weiter, wie das Opfer zahlt
  • Gerne wird ein persönliches Treffen in Aussicht gestellt, da der oder die potenzielle Geliebte allerdings weit entfernt wohnt, bittet er/sie um ein wenig Geld, um die Fahrt machen zu können. Nach der ersten Überweisung gilt das Opfer als zahlungswillig und wird mit immer neuen Forderungen konfrontiert.
  • Klickt der der Empfänger auf den Link, unter dem vorgeblich freizügigere Bilder der Liebschaft in spe zu finden sind, kann dies, wenn es sich um eine kostenpflichtige Pornographie-Website handelt, teuer werden
  • Wenn zusätzlich vorher aber Daten und Fotos ausgetauscht wurden, kann dies für Opfer sehr schnell rufschädigend und im Extremfall existenzgefährdend sein, sollten diese an die Öffentlichkeit kommen.

Selbst mit Schmetterlingen im Bauch sollte man daher auf ein paar Dinge achten, um nicht Opfer eines solchen Betrugs zu werden. Wie auch bei der E-Mail-Kommunikation sollte auch beim Chatten über Dating-Plattformen und -Apps eine gesunde Skepsis herrschen. Sobald das Gegenüber Infos über das eigene Privatleben wissen will, die nicht zu einem normalen Flirt dazugehören, sollte man misstrauisch werden.

Sobald nach Geld gefragt oder ein Link zu einer externen Seite geschickt wird, der freizügigere Bilder verspricht, kann man davon ausgehen, dass es sich eher um einen Betrüger als um die nächste große Liebe handelt.

Wenn Nutzer diese Tipps befolgen und beim Onlinedating die gleiche Vorsicht walten lassen, wie sie es auch in anderen Bereichen des Lebens tun, werden am Valentinstag im besten Falle nur Herzen gestohlen – aber keine Daten.