Gründe für das Scheitern einer Office 365-Migration

Regional Vice President & General Manager Central EMEA bei Zscaler

Mathias Widler, Regional Vice President und General Manager Central EMEA bei Zscaler

Ende Juni jährt sich die Markteinführung von Office 365 zum achten Mal. Mit 180 Millionen Anwendern zählt die Cloud-Office Suite zu einer der erfolgreichsten SaaS-Geschäftsanwendungen weltweit. Dennoch sind Unternehmen nach wie vor auf der Suche, wie sie Office 365 so in ihre Infrastruktur integrieren können, dass Netzwerkengpässe, steigender Administrationsaufwand und Upgrade-Kosten ausbleiben. Eine aktuelle Studie des Marktforschungsunternehmens TechValidate unter 250 IT-Beauftragten untersuchte, mit welchen Netzwerk- und Sicherheits-Herausforderungen Unternehmen rund um die Einführung kämpfen.

Unternehmen migrieren auf Office 365, um die Komplexität ihrer IT-Umgebung zu reduzieren, wie 62 Prozent der Entscheider in der Studie angaben. Weitere Gründe für die Umstellung sind die Steigerung der Zuverlässigkeit der Anwendungen (52 Prozent) und der Wunsch nach Kosteneinsparungen (50 Prozent). Diese Erwartungen sind verständlich, wenn man bedenkt, dass durch die Umstellung Hardware- und Infrastrukturkosten reduziert werden können und der Aufwand für das Hardware-Management auf Unternehmensseite entfällt.

Da der Betrieb von Office 365 in der Cloud die erforderliche Netzwerkbandbreite jedoch deutlich erhöht, werden Unternehmen auf Performance-Probleme stoßen, wenn sie ihre traditionellen Hub-and-Spoke- Architekturen beibehalten und weiterhin auf das Backhauling der für die Cloud bestimmten Datenströme über MPLS-Leitungen setzen. Netzwerkengpässe und unzufriedene Mitarbeiter sind die Folge, wie die Studie belegt Office 365 ist dafür entwickelt, die Zusammenarbeit der Mitarbeiter zu beschleunigen, aber damit Unternehmen von diesen Vorteilen profitieren können, ist die Anpassung der IT-Infrastruktur nötig.

40 Prozent der Entscheidungsträger in Unternehmen gaben darüber hinaus an, dass die kostentreibenden Upgrades von Hardware, wie Firewalls oder Proxies, die Office 365-Implementierung ausbremst. Mehr als ein Viertel der Befragten nannten darüber hinaus befürchtete Latenz als Grund für eine Verzögerung des Deployments, was ebenfalls auf Probleme der zugrundeliegenden Netzwerk-Infrastruktur beruht.

Lösungsansatz: direkte Internet-Übergänge

Ein Direct-to-Internet-Ansatz – von Microsoft als Local Egres bezeichnet – reduziert in hohem Maße Verbindungsprobleme von Niederlassungen und Zweigstellen und eliminiert die Latenzzeiten, die durch das Backhauling des Datenverkehrs entstehen. Direkte Verbindungen bringen die Microsoft-Cloud näher an den Anwendern heran, womit Unternehmen ihre Ziele nach gesteigerter Produktivität und effektiverer Zusammenarbeit erreichen können, da zeit- und Kostentreibende Umwege über das zentrale Rechenzentrum entfallen. Internet-Übergänge an jedem Standort reduzieren die Notwendigkeit, den Datenverkehr über kostspielige MPLS-Verbindungen zu transportieren und tragen damit ebenfalls zur Kostensenkung bei.

Im Zuge der Studie werden fünf Empfehlungen bereitgestellt, die zum Erfolg einer Office 365 Einführung beitragen. Neben der Netzwerktopologie sollten Unternehmen auch ihre Sicherheitsinfrastruktur überdenken, wenn sie Cloud-ready Netzwerke gestalten wollen.

  1. Überprüfen der MPLS- und WAN-Strategie: Durch MPLS Backhauling wird die Netzwerkperformance beeinträchtigt und Latenz für bandbreitenhungrige Anwendungen, wie Skype oder File-Sharing gesteigert.
  2. Direktes Ausbrechen des Office 365 Datenverkehrs in die Cloud, um WAN-Kosten zu reduzieren: Kosteneinsparungen durch den Wegfall von Hardware-Upgrades am Gateway für den ansteigenden Datenverkehr. Neben einer Reduktion von MPLS-Kosten wenn das Backhauling obsolet wird profitieren Unternehmen ebenfalls vom weniger Verwaltungsaufwand durch eingesparte Hardware.
  3. Vereinfachung von Proxies und Firewalls: Eine Automatisierung von Firewall- und Proxy-Settings durch einen Cloud-basierten Security-Ansatz sorgt für reduzierten Verwaltungsaufwand. Gleichzeitig wird dadurch die Verfügbarkeit der Office 365 Services sichergestellt, wenn das Patch-Management nicht mehr manuell geregelt werden muss
  4. SD-WAN berücksichtigen: Ein Software-definiertes WAN vereinfacht die Connectivity und verbindet Zweigstellen schnell, effizient und mit dem Internet über kostengünstige Breitbandleitungen. MPLS-Traffic wird für den Datenverkehr mit dem zentralen Rechenzentrum reserviert.
  5. Sicherheitsansatz überdenken: Wenn jede Zweigstelle durch SD-WAN zum Gateway avanciert, muss die Sicherheitsstrategie überdacht werden, denn es macht keinen Sinn, Appliance-Stapel in jeder Zweigstelle zu verwalten. Eine Internet Security Plattform mit einem Cloud-basierten Security Stack sichert den Internet Traffic mit schnellen Verbindungen. Darüber hinaus folgenden die Sicherheits-Policies jedem Anwender, unabhängig davon, von wo aus er auf seine Anwendungen zugreift. Für schnelle Konfiguration der Firewalls sorgt die One-Click Deployment Funktionalität.

Die Umfrage Office Migration 2019 fasst die Erfahrungswerte von Unternehmen zusammen, die Office 365 implementiert haben und Office, Skype, Exchange und One Drive nutzen. Befragt wurden dazu CIOs, CTOs, IT Direktoren und Netzwerkverantwortliche in Unternehmen mit mindestens 1.000 Mitarbeitern in einer Vielzahl von Branchen wie Technologieunternehmen, Fertigungsbetrieben, Fachhandel, Gesundheitswesen bis hin zu Behörden. Die Hälfte der befragten Projektverantwortlichen kam dabei aus Europa.

Hier können Sie die Studie herunterladen: https://info.zscaler.com/resources-ebooks-2019-office-365-migration-survey