Die NetMotion Mobile Operational Intelligence-Plattform im Test: Durchblick im mobilen Netzverkehr wahren

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Die Interaktion der Mitarbeiter mit den Unternehmensdiensten findet immer häufiger über mobile Geräte wie Smartphones und Tablets statt. Das stellt IT-Abteilungen vor neue Herausforderungen: Die Nutzer müssen schnell, sicher und zuverlässig auf die IT-Ressourcen ihres Unternehmens zugreifen können. Eine Visibility-Lösung gewinnt an Bedeutung, die zeigt, wer welche Dienste wie oft. Außerdem werden umfassende Werkzeuge zur Daten- und zur Kostenkontrolle unverzichtbar. Diesen Anforderungen stellt sich die NetMotion Mobile Operational Intelligence-Plattform (MOIP). Die Grundlage der MOIP ist ein VPN, das mit Profilen arbeitet und bestimmte Anwendungen oder Datenströme absichern kann. Single-Sign-On-Funktionen, Always-On-Verbindungen und effiziente Algorithmen zur Datenkompression gewährleisten eine gute Bedienbarkeit.

Der Schwerpunkt dieses Tests liegt auf den Funktionen: Network Visibility, Performance Management, Inventory und Cost Control. Besonders erstere rückt ins Blickfeld, denn IT-Abteilungen sind oft gezwungen, kritische Anwendungen über ständig wechselnde Netzwerkverbindungen unterschiedlicher Qualität auszuliefern. Gewöhnlich sehen sie nichts über die Leistung der einzelnen Netze oder Anwendungen. NetMotion umgeht dieses Problem und erhebt die Leistungsdaten auf den Endgeräten selbst, um sie dann an einen zentralen Analyse-Server zur Auswertung zu schicken. Umfangreiche Dashboards und Alert-Funktionen halten die IT-Verantwortlichen über den Zustand der Infrastruktur auf dem Laufenden und helfen bei der Fehlersuche.

Architektur

Konkret besteht die NetMotion MOIP aus drei Komponenten: dem Mobility Server (MS), dem Diagnostics Server und dem Mobile IQ Server (MIQS). Der MS stellt das VPN und die Verbindungs- sowie Kompressionsfunktionen bereit. Der Diagnostics Server konzentriert sich auf die Fehlersuche bei Verbindungsproblemen und überwacht den Zustand des Netzwerks. Am interessantesten ist der MIQS, der die Daten zusammenführt und den Administratoren dank Dashboards sowie Analyse- und Visualisierungsfunktionen einen Überblick der gesamten mobilen Infrastruktur bietet. Im Test wurden die drei Komponenten auf verschiedenen Windows-Systemen installiert und kommunizierten mittels einer VPN-Verbindung. Anschließend wurden Geräte mit Android-, iOS- und Windows-Systemen eingebunden und alltäglich betrieben.

Cost Control

Die wichtigste Übersicht des MIQS ist der „Mobility and Diagnostics Impact“-Report, der sich unter „Cost Control“ findet. Er zeigt, wieviele Benutzer durch das mobile VPN sicher auf das Unternehmen zugreifen und gibt Aufschluß darüber, wieviel Datenvolumen die Kompressionstechnologien der Plattform einsparen. Zusätzlich zeigt der MIQS, wieviel Zeit die Anwender gespart haben, weil keine Verbindungsabbrüche beim Roaming, schlechte Netzleistungen oder ähnliches sie von der Arbeit abhielten.

Die Netzwerknutzung

Hinter „Cost Control“ sitzt auch die Übersicht der Netzwerknutzung. Sie zeigt, wieviele Daten über kostenlose Verbindungen (wie WLAN), Ethernet-Netze oder die teureren Mobilfunknetze übertragen wurden. Eine Geräte- und Benutzerübersicht, stellt unter anderem dar, wer der „Top User“ war. Umfassende Drill-Down-Optionen informieren die IT-Verantwortlichen: wo, mit welchem Gerät und über welche Netzwerktechnologie hat welcher Benutzer auf das Unternehmensnetz zugegriffen und wieviele Daten fielen an? Die Analyse erkennt sogar die Art des mobilen Netzes (LTE, UMTS oder Edge).

Threat Defense

Hier spielt der „Traffic Destination Audit“ eine wichtige Rolle. Dieser zeigt, welche Orte oder Länder von den Anwendern in einem bestimmten Zeitraum angewählt wurden. Hat, beispielsweise, ein bestimmter Mitarbeiter größere Datenmengen nach China oder in die Schweiz übertragen? Die Administratoren können sogar sehen, welche Benutzer mit welchem Land kommunizieren und welche Anwendungen sie nutzen. Unter anderem können die abgerufenen FQDNs eingesehen werden.

Leistungsübersicht

Unter „Performance / Network Health“ liegt ein weiteres Dashboard, das auf einen Blick alle wichtigsten Leistungsparameter vereint. Es zeigt zudem Netzwerkfehler und gräbt hinunter zu den Ursachen der erfassten Probleme. Manche Übersichten schlüsseln sogar die Leistung nach Carrier- oder Basisstation auf. Latenzen, die Datenrate der Mobilfunkanbieter und die gemessene Bandbreite und Latenz der  einzelnen Geräte stehen hier nebeneinander.

Inventory

Das „Inventory“ liefert Details zu den einzelnen Geräten und Benutzern: Die Versionen der Betriebssysteme und NetMotion-Apps, die Firmware, die IMEI, der letzte bekannte Ort und ein Aktivitäten-Log mit Informationen, wie dem Zeitpunkt der letzten Verbindungsaufnahme und das verwendete Netzwerk. Über die Anwender verrät das Tool den Aufenthaltsort und die genutzten Geräte. Besonders nützlich ist der „Device Locator“. Er zeigt den letzten Standort an, von dem das Gerät zuletzt den Servern kontaktierte. Auch hier lässt sich der Zeitraum anpassen. Es ist möglich, sowohl die genutzten Geräte der letzten 24 Stunden abzurufen, als auch die Ungenutzten der letzten sieben Wochen. IT-Mitarbeiter können die Geräte gezielt suchen und die SIM-Karten abmelden oder neu verwenden – große IT-Umgebungen sparen viel Geld.

Fazit

NetMotions Mobile Operational Intelligence-Plattform bewies im Test, dass sie Systemadministratoren eine große Hilfe sein kann. Die Sicherheitslösung liefert viele Informationen und sammelt genügend Details, um auch kleinere Schwierigkeiten einzugrenzen. Über die gut gestaltete Verwaltungsoberfläche greifen die Mitarbeiter schnell auf alle relevanten Dienste und Daten zu. Doch die Verantwortlichen müssen bedenken, dass die Plattform genaue Benutzerprofile mit Standort, App- und Datennutzung erstellt. In Umgebungen mit personalisierten Endgeräten muss die Einwilligung der Mitarbeiter oder eine entsprechende Erklärung zum Datenschutz vorliegen – besonders in der Europäischen Union.