Gedanken zur Sicherheit von Medikamenten (Spemque metumque inter dubii )

Die letzte Woche hat mir wieder einige Dinge gezeigt, die mir genug Material für einen Artikel bringen.

Zuerst nur eine Kurze Anmerkung zu einem Patent von Apple aus dem Jahre 2009, welches erst jetzt bekannt wurde.
Es betrifft die Idee Mobiltelefone ein Signal aussenden zu lassen, wenn sie in den Aufnahmemodus gehen (Bild, Film, Ton) und auf eine Rücksignal zu warten. Ein Veranstalter könnte danach die Aufnahme verhindern oder es würde ein Wasserzeichen eingefügt.
Ich wage mir nicht vorzustellen, welchen Unfug man mit solchen offenen Schnittstellen machen könnte.

Nachlese zu meinem letzten Finanzwirtschaftsbeitrag:
Weil ich auf Wirtschaftswissenschaften per Mail angesprochen wurde, hier meine Meinung dazu: Wer versucht Wirtschaft mit Mathematischen Modellen zu beschreiben, hat nichts verstanden.
Immer noch versuchen Wissenschaftler ein chaotisches von Menschen abhängendes und extrem manipuliertes System mit Formeln zu beschreiben.
Nachdem bisher jede Finanz/Wirtschaftskrise völlig überraschend (für die Wissenschaftler) gekommen ist, wird das wohl auch so bleiben.

So nun aber zum Hauptthema heute.

Diesmal ist die Pharmaindustrie mein Beispiel, wie mit unsere Sicherheit umgegangen wird.
Da es aus diesem Bereich mehr Daten gibt, werde ich die USA als Beispiel bringen. Es gelten aber die selben Schlussfolgerungen auch für Europa.
Nach den Richtlinien der American Psychiatric Association (APA) leiden 46% der Amerikaner während ihres Lebens zumindest einmal an einer mentalen Erkrankung.
Daher ist es für mich besonders interessant, wie die betreffenden Medikamente getestet werden.

Die üblichen Tests mit Placebos wurden mehr oder minder ausgehebelt.
Es besteht zwar noch immer die Geheimhaltung, so dass weder Arzt noch Patient wissen ob sie ein Placebo verabreichen bzw. erhalten.
Aber der Arzt ist verpflichtet den Testpatienten über mögliche Nebenwirkungen zu unterrichten. Dem Patienten ist nun, sobald er Nebenwirkungen bemerkt, klar dass er das Medikament und nicht das Placebo bekommt.
Damit ist klarerweise die Grundvoraussetzung des Tests nicht mehr erfüllt.

Die Pharmaindustrie benötigte 42 Tests um 6 Antidepressiva zuzulassen. Da nur 2 positive Tests pro Medikament erforderlich sind, können wir schließen, dass ca. 30 Tests negativ und ca. 12 positiv ausgegangen sind. Selbst in diesen Testreihen erreichen Placebos etwa 82% der Wirksamkeit der zu testenden Antidepressiva.

In den USA hat sich jemand nun die Mühe gemacht ,einige dieser Tests mit einem aktiven Placebo durchzuführen. Dafür wurde Atropin verwendet, was so wie die „echten“ Medikamente zu z.B. trockenem Mund führen kann.
Siehe da: Placebo und Antidepressivum waren gleich wirksam. Was lernen wir daraus ?

Bis demnächst wieder hier. Kopf hoch, dann kommen die Politiker dran.