96 Prozent der Unternehmen erleben ernste Sicherheitsvorfälle – Vertrauen in Absicherung gering

ForeScout hat die IDG-Studie „Cyber Defense Maturity Report 2014“ veröffentlicht. Zu den zentralen Ergebnissen der Studie zählt, dass sich im vergangenen Jahr in mehr als 96 Prozent der Unternehmen ein bedeutender IT-Sicherheitsvorfall ereignete. Die Mehrzahl der befragten IT-Unternehmen sind sich bewusst, dass ein Teil ihrer Sicherheitsmaßnahmen unausgereift oder ineffektiv sind, doch nur 33 Prozent sind sehr zuversichtlich, dass sie die weniger ausgereiften Sicherheitskontrollen verbessern können. Zudem machen die Ergebnisse deutlich, dass die wachsenden betrieblichen Komplexitäten und Bedrohungen die Sicherheitskapazitäten beeinträchtigt haben: Mehr als 43 Prozent der Befragten halten die Verhinderung, Identifizierung, Diagnose und Behebung von Problemen heute für schwieriger als noch vor zwei Jahren. In einem von sechs Unternehmen kam es in den letzten zwölf Monaten zu fünf oder mehr bedeutenden Sicherheitsereignissen.

Die Studie liefert neueste Erkenntnisse zur Art der Sicherheitsereignisse in Unternehmen, zur wahrgenommenen Ausgereiftheit der Prozesse, Kontrollen und Tools, die zur Vorbeugung und Entschärfung von Anfälligkeiten eingesetzt werden und zum Grad des Vertrauens auf die Wirksamkeit der Sicherheitsmaßnahmen zu denjenigen Bereichen, in denen künftige Investitionen und Verbesserungen am wahrscheinlichsten sind. Für die Studie wurden im Mai und Juni 2014 1600 Entscheidungsträger der IT-Sicherheit befragt, die in Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern in den USA, Großbritannien, Deutschland, Österreich und der Schweiz, aus den Sektoren Finanzwesen, Produktion, Gesundheitswesen, Einzelhandel und Bildungswesen, tätig sind.

Highlights der Ergebnisse

Der vollständige Cyber Defense Maturity Report 2014 enthält ausführliche Daten, Analysen und Rückschlüsse. Hier einige Die häufigsten Sicherheitsvorfälle waren Phishing, Verletzung von Compliance-Richtlinien, Verwendung nicht genehmigter Geräte und Anwendungen sowie unbefugte Datenzugriffe. Zudem erklärten 40 Prozent der Befragten, die Aufgaben des Sicherheitsmanagements seien heute schwieriger als vor zwei Jahren; insbesondere die Verhinderung, Diagnose, Identifizierung und Behebung von Problemen.
Am häufigsten genannt wurden Sicherheitsprobleme in folgenden Bereichen: Malware und hochentwickelte Bedrohungen, Anwendungs- und Wireless-Sicherheit, Zugriff auf Netzwerkressourcen, Verwendung nicht genehmigter Anwendungen und persönlicher Mobilgeräte sowie Datenlecks. Relativ unausgereift sind nach Ansicht der Befragten die Kontrollmaßnahmen in folgenden Bereichen: Verwendung persönlicher Mobilgeräte, Perimeter-Bedrohungen, Inventarmanagement und Endpunkt-Compliance, Sicherheitsprobleme im Zusammenhang mit Virtualisierung, Schadgeräte sowie Anwendungssicherheit.
Mehr als 61 Prozent sind wenig bis überhaupt nicht zuversichtlich, was die Sicherheit hinsichtlich der Ein- und Übersicht bei Netzwerkgeräten, der Einhaltung von Konfigurationsstandards und Abwehrmaßnahmen bei Geräten sowie der Richtlinienkonformität von virtuellen Maschinen und Remote-Geräten betrifft.

Malware- und APT-Angriffe wurden in sämtlichen Branchen und Regionen als Top-Priorität eingestuft, doch scheint die Wahrscheinlichkeit geringer, dass weitere Ressourcen in die Verminderung von Perimeter-Angriffen investiert werden. Zusammengefasst kam es bei den Befragten in allen drei Regionen in den letzten 12 Monaten durchschnittlich 2,6 Mal zu erheblichen Verletzungen von Compliance-Richtlinien, deren Aufarbeitung viel Zeit in Anspruch nahm. In den USA lag die Zahl jedoch höher als im UK und in den DACH-Ländern.
Die Sektoren Produktion, Bildung und Finanzen sind offenbar anfälliger für Phishing-Angriffe, während im Gesundheitsbereich eher überdurchschnittlich viele Verletzungen der Compliance-Richtlinien zu beobachten waren. Eine Ausnahme bildet jedoch der Gesundheitssektor in Deutschland: Hier ereigneten sich mehr Zwischenfälle im Zusammenhang mit der Verwendung nicht genehmigter Anwendungen und Geräte sowie Systemkompromittierungen.

Die Befragten aus dem Gesundheitswesen äußerten mehr Bedenken im Hinblick auf das Monitoring von Datenlecks als die Befragten aus den Bereichen Produktion, Bildung, Einzelhandel und Finanzen; insbesondere in der DACH-Region, wo die nicht genehmigte Verwendung von Geräten und Anwendungen sowie Systemkompromittierungen problematischer scheinen. Finanzinstitute waren von mehr Zwischenfällen betroffen, die durch Phishing-Angriffe, Verletzung von Compliance-Richtlinien, nicht genehmigte Verwendung von Anwendungen sowie Datenlecks verursacht wurden. Außerdem empfanden die Finanzinstitute die Behebung von Problemen im Vergleich zu anderen Sektoren insgesamt als schwieriger. Besonders für die DACH-Region gilt, dass im Finanzsektor die Wireless-Sicherheit ein weiteres großes Problem ist.
Die Definition von Richtlinien, die technischen Kontrollen und die Korrektur-Kapazitäten sind im Bildungssektor offenbar am wenigsten ausgereift, während sie im Finanzsektor im Allgemeinen am ausgereiftesten erscheinen. In der DACH-Region scheinen diese Bereiche allerdings im Produktionswesen am besten entwickelt zu sein.

In den Ländern der DACH-Region herrscht im Hinblick auf Verbesserungen bei Inventarmanagement-Tools weniger Zuversicht als im UK und den USA. Im Durchschnitt erklärten 78 Prozent aller Befragten, dass BYOD Auswirkungen auf Governance, Risk & Compliance (GRC) habe. Während der Einzelhandelssektor im Hinblick auf die BYOD-Sicherheit fortschrittlicher zu sein scheint, waren die europäischen Teilnehmer generell der Ansicht, dass sich Datenlöschung und Verschlüsselung stärker auf GRC auswirken.

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Die vollständige Studie und die Infografik stehen auf www.forescout.com/stateofdefense zum Download bereit. Weitere Vergleiche nach Regionen und Branchen werden ebenfalls zur Verfügung gestellt. Am 31. Juli um 17:00 Uhr veranstalten IDG Connect und ForeScout auf www.forescout.com/sodwebcast einen Live-Webcast mit dem Titel „IT Cyber Defense – Progress and Denial“, in dem sie die Erkenntnisse der Studie präsentieren.