Für Dänemark beginnt das eID-Zeitalter

Gewerbetreibende in Dänemark müssen sich umstellen. Spätestens ab dem 1. Januar 2014 werden die Behörden des Landes ihre Post an diese Klientel nur noch digital verschicken – zum Abholen wird ein digitales Zertifikat notwendig sein. Diese neue Gesetzeslage bringt mit sich, dass in Dänemark jede Organisation und jeder Bürger mit einer Steuernummer ein digitales Zertifikat besitzen muss. Dieses wird unter anderem für die Kommunikation mit den Finanzbehörden genutzt werden – einschließlich digital signierter Steuererklärung. Eine Folge ist jetzt schon spürbar: Digitale Zertifikate sind in Dänemark gefragt wie noch nie.

Die Versorgung der Dänen mit digitalen Zertifikaten übernimmt das nationale Trust Center DanID. Über 60.000 Gewerbebetriebe sind dort bereits Kunde. Die verwendeten privaten Schlüssel werden bisher meist in Dateien gespeichert (Software-Schlüssel), was jedoch weder benutzerfreundlich noch ausrei-chend sicher ist. „Wir erwarten daher, dass immer mehr Anwender auf Smartcards oder andere Security Tokens umsteigen“, sagt Bjarke Alling vom dänischen IT-Distributor Liga. Das Unternehmen mit Sitz in Kopenhagen bedient den Smartcard-Markt mit einem Paket namens SmartSignatur, zu dem neben einer Smartcard oder einem Token auch eine universelle Smartcard-Middleware und eine Signatur-Software gehören. Bei der Smartcard-Middleware handelt es sich um das Produkt cv act sc/interface des deutschen IT-Sicherheitsspezialisten cryptovision, das alle gängigen Karten und Tokens auf allen relevanten Plattformen unterstützt.

Eine wichtige Zielgruppe der dänischen Zertifikate- und Kartenanbieter sind kleine und mittelständische Unternehmen. Gerade in diesem Segment fristen digitale Signaturen und die zertifikatsbasierte Authentifizierung bisher noch ein Schattendasein. „In einigen anderen Ländern, etwa in Deutschland und Belgien, haben elektronische Personalausweise der Nutzung digitaler Zertifikate kräftig Auftrieb verschafft“, berichtet Markus Hoffmeister, Geschäftsführer von cryptovision. „Schließlich trägt nun jeder Bürger die notwendige Technik bei sich in der Hosentasche.“ In Dänemark gibt es jedoch noch keinen elektronischen Personalausweis, daher werden die derzeit ausgestellten Zertifikate die Rolle elektronischer Identitäten (eIDs) übernehmen. Viele hoffen, dass sich digitale Zertifikate in Dänemark nun auch an Stellen durchsetzen, an denen sie gesetzlich gar nicht gefordert sind – etwa als Passwort-Ersatz beim Online-Einkaufen. Bjarke Alling ist optimistisch: „Vor allem für digitale Signaturen sehe ich eine große Zukunft. Von der Quittung bis zum Besprechungsprotokoll gibt es kaum ein Dokument das man nicht sinnvoll digital signieren kann. Dänemark war bisher kein Vorreiter in diesem Sektor, doch jetzt könnte für uns das eID-Zeitalter beginnen.“

Quelle: cv cryptovision GmbH via PresseBox