Mobile Security: werden die Karten 2012 neu gemischt?

2012 verspricht mit Blick auf den Markt für Mobile Security spannend zu werden. Mit Mobile Security gemeint ist hier die Sicherheit von Smartphones und Tablet-Geräten.

Bis 2010 war die Lage sehr übersichtlich. Auf der einen Seite gab es spezialisierte Nischenanbieter, die Lösungen für Mobile Device Management (MDM) oder spezielle Sicherheitslösungen für mobile Endgeräte offerierten. Auf der anderen Seite standen die großen Anbieter von Produkten für IT-Sicherheit und Systemmanagement, die sich nach und nach bei den auf Mobile Security spezialisierten Firmen einkauften, aber unter dem Strich überwiegend ohne Einfluss auf das Marktgeschehen blieben.

2012 wird das anders.

Firmen wie Symantec und IBM werden über die MDM-Schiene massiv in den Markt drängen und bedienen sich dabei ihrer Akquisitionen (in diesem Beispiel Altiris und BigFix). Research in Motion (RIM) indessen hat im Frühjahr – übrigens weitestgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit – sich den Münchner MDM-Anbieter Ubitexx einverleibt. Ein schlauer Schachzug, denn so kann RIM über seinen BlackBerry Enterprise Server auch iOS oder Android basierende Geräte einbinden und verwalten. Da mittelfristig viele Unternehmen eine Mehrgerätestrategie bei Smartphones fahren werden, könnte dies den Niedergang RIMs zumindest im Geschäftskundenbereich abbremsen.

Skeptiker werden nun behaupten, dass dies alles wenig mit mobiler Sicherheit zu tun hat. Richtig ist, dass für erhöhte Sicherheitsanforderungen immer noch spezialisierte Anbieter mit ins Boot geholt werden müssen. Ein Beispiel ist die Firma certgate, die unlängst eine hardwarebasierte E-Mail-Verschlüsselung für Android vorgestellt und nun ihre SmartCard microSD auch mit NFC-Funktionalitäten (NFC=Nearfield Communication) ausgestattet hat.  

Wer heute nach einer MDM- oder Sicherheitslösung für seine Smartphones und Tablet-Geräte Ausschau hält, sollte eine gründliche Anforderungsanalyse durchführen. Wie ausgereift die Lösungen der großen Plattformanbieter 2012 sein werden, lässt sich heute noch nicht abschätzen. Langfristig wird es aber eine gute Strategie sein, Smartphones in ein generelles System-, Patch- und Schwachstellenmanagement zu integrieren, wie wir es bereits heute auch von PCs kennen. Sicherheitsfunktionalitäten können dann nach Bedarf angeflanscht werden.