Gehen Sie einfach davon aus, er weiß wovon er spricht.

Der Schlüssel des Erfolges in der Spionage liegt immer noch in den persönlichen Kontakten.

Computer haben die Spionage erst revolutioniert, aber ohne die guten alten Kontakte geht es eben doch nicht. Im Gegenteil, die Kontakte werden immer wichtiger, wenn es um den Schutz oder die Spionage von Staats- und Firmengeheimnissen geht. Aber auch für anderes sind die Kontakte gut.

Der Aufstieg von staatskapitalistischen Wirtschaften, die sich ihrer Regierung‘s Geheimdienste bedienen, um einen kommerziellen Vorteil für ihre Firmen zu gewinnen, kann langsam bis kurzfristig zu einem wirtschaftlichen Risiko für westliche Konzernrivalen werden. Diese Meinung teilen sich Experten. China, Saudi Arabien, die Vereinigten Arabische Emirate und Indien haben oder drängen ihren Geheimdienst auf Zugriff auf verschlüsselte BlackBerry Smartphones, und kupfern George W.‘s Begründung ab „Alles im Namen gegen den Terror“. Wir müssen gefährliche Militante überwachen. Dass man nach Jahren „Alles im Namen gegen den Terror“ die Terroristen noch nicht ausgerottet hat, spricht nicht für unsere Kräfte. Wie lange wird man diese Begründung noch mißbrauchen? Gibt es bei den Geheimdiensten und Sicherheitsdiensten keine Qualitätssicherung?

Auch wenn sich die Spionage immer noch elektronischer Tricks und tiefgreifender Kenntnisse in der  Überwachung bedient, welche Informationen sich wo konzentrieren hängt immer noch von geheimen Abkommen ab, getroffen durch Geheimdienstchefs, Firmen und einflussreiche mächtige Persönlichkeiten, in anonymen Büros.

Wenn ich in Ländern wie den Vereinigten Arabischen Emiraten der BND-, CIA- oder MI6-Chef wäre, und Hilfe in der Verfolgung oder der Überwachung von jemanden benötigen würde, dann würde ich als erstes den Leiter des lokalen Nachrichtendienstes darum ersuchen. Nur was würde oder müsste ich tun, wenn ein anderer ausländischer Leiter eines Nachrichtendienstes zu mir käme, und um eine ähnliche Dienstleistung ersuchen würde? Wer die besten persönlichen Beziehungen pflegt, erhält auch die Information und den Zugang, oder letztendlich die geforderte Unterstützung.

Was die Technologie heute revolutioniert hat, ist nur wie viel heute gestohlen werden kann. Computerhacking kann ganze Bankdepots auf Dokumenten leeren, nahezu ohne eine Spur. Doch die alten Handelsbeziehungen existieren immer noch. In einigen Ländern sind Hotelzimmer verwanzt, und das ansässige Personal wird geschmiert um ein Auge auf ihre Angestellten zu haben. Lokale Geheimdienste, selbst in absolut unterentwickelten afrikanischen Ländern bis hin zu Weltmächten, haben alle Kontakt zu – nennen wir sie – „anderen“ Mächten. Viele davon sind Erben aus der alten kalten Krieg-Praxis, die lokale Vertreter etablieren.

Wie viel Unterstützung westliche Konzerne von ihren Geheimdiensten erhalten ist undurchsichtig, doch zum wiederholten Male, persönlicher Kontakt scheint der Schlüssel zum Erfolg zu sein. Einige Firmen haben den Ruf teilweise gut mit Ihren intelligenten Büros verbunden zu sein. Viele ehemaligen Mitarbeiter des britischen MI6 und des britischen Außenministeriums arbeiten nach ihrem Ausstieg aus dem Staatsdienst für den Energie-Giganten BP. Die MI6-Webseite teilt sogar öffentlich mit, dass die Staatsdienstleistung im Sinne des wirtschaftlichen Interesses, der nationalen Sicherheit, Verteidigung und gegen Kriminalität in Britanien handelt. In zwielichtigen aufstrebenden Wirtschaften besteht die Akzeptanz und ist die gängige Praxis, dass Geheimdienst und Sicherheitsdienst Informationen oder Sicherheitszugriffe an Privatunternehmen oder Einzelpersonen,  wegen persönlicher Bereicherung, verkaufen. Im Westen sollte dies eigentlich nicht der Fall sein. Eigentlich! Leute, Firmen, die Geheimdienstressourcen für Ihre persönlichen Zwecke ausnutzen? Bei uns? Schön wäre es hier sagen zu können, es passiere nicht. Jemandem einen Gefallen zu tun heißt in unserer Hemisphäre eines Tages eine sichere Position im privaten Sektor einer Firma zu bekommen. Von Deutschland bis in die USA reicht dieses Prinzip. Die Dienste, die Privatunternehmen von Geheimdiensten erhalten, reichen von dem Rat zu zusätzlichem Schutz bis hin, dass man das Ziel von Kriminellen oder ausländischen Geheimdiensten werden könnte.

Der Brite Alastair Newton, der in Britanien’s Auswertigem Amt gegen Cyberwarfare im Handel gearbeitet hat, ist nun Senior Political Analyst für die japanische Nomura Bank. Er behauptet, dass eine gute Beziehung zu seiner Botschaft und Regierung gewisse Vorteile hat. Schröder sitzt bei Gasprom. Nun, wen wundert noch etwas.

Geheimdienstleute aufgepasst. Wenn Sie auf einer Rundreise durch eine Bananenrepublik sind, organisiert durch das deutsche Außenwirtschaftsministerium und der Staatssekretär der Bananenrepublik beginnt eine Lagebesprechung zu potentiellen Geschäftsmöglichkeiten, fragen Sie bitte nicht woher dieser seine Informationen hat. Gehen Sie einfach von aus, er weiß wovon er spricht.

Alexander Tsolkas