Übergibt RIM den Security Code an die Saudis?

Laut einem Bericht von Reuters, soll RIM den Saudis den Security Code übergeben, damit die Saudis in der Lage sind verschlüsselte Mitteilungen über den Messenger-Dienst BlackBerry zu lesen. RIM hat den Saudis einen Server in Saudi Arabien zugesagt, über den die Mitteilungen abgehört werden können, und die Kommunikation getracked werden kann. Jedenfalls beschreibt der Bericht mit ungenannter Quelle, dass es technisch wohl doch unmöglich zu sein scheint, den Code zu übergeben um alle Gespräche zu überwachen. RIM hat gegenüber V3.co.uk abgestritten, dass sie derartige Pläne hegen, und dass dies einen kompletten Umschwung in der BlackBerry Strategie und Firmenpolitik (Policies) bedeuten würde.

RIM beschreibt, dass die BlackBerry Lösung genau darauf abzielt, dass niemand drittes oder RIM selbst verschlüsselte Mitteilungen abhören könnten. RIM beteuert, dass zu keiner Zeit RIM oder ein Dritter in den Besitz eines Schlüssels oder eine Kopie eines Schlüssels kommen könnte, was die Vergangenheit allerdings nicht bestätigt.

Analysten befürchten, dass RIM offiziell einen Rückzieher macht, da die Firma durch Vorfälle in der Vergangenheit belastet ist, und sein Gesicht wahren will, vor dem Hintergrund, durch die aufgetauchte Quelle, keine Kunden zu verlieren.

Firmen wie RIM stellen Sicherheit als Qualitätsmerkmal in Ihre Marketing- und Verkaufstrategie allem voran, und stehen gerade diesbezüglich unter besonderem Druck einzelner Regierungen. Das konnte man am Beispiel Google in China vor einigen Wochen mitverfolgen, und es könnte dennoch sein, dass RIM schon wochenlang in Verhandlungen mit den Saudis darüber war, bis die Schlagzeile ans Tageslicht gekommen ist.

RIM kann sich wieder einmal über die Schlagzeilen freuen, dass seine Verschlüsselung so gut zu funktionieren scheint. Die Saudis sicherten gestern zu, dass es weiterhin erlaubt sei Messenger-Dienste wie RIM in Saudi Arabien zu betreiben. Die saudische Kommunikations- und Technologiekommission bestätigte weiterhin, dass BlackBerry Messenger Services weiter erlaubt sind, und dass RIM in Kooperation mit  den Service Provider an einer Erfüllung der noch weiteren offenen Anforderungen arbeiten wird.  Was immer das heißen mag?

Alexander Tsolkas