S_W_I_F_T Spioniere. Wirtschaftsdaten. International. Faktisch. Täglich.

Unter dem Vorwand des Terrorismus durchleuchtete die CIA von 2001 – 2006 tausende Kontendaten, und Millionen von Finanztranskationen weltweit,  insbesondere der EU, auch von 2006 bis heute ist die USA aktiv. Indes reden die Europäer nur darüber, ob man endlich einmal einen Riegel davor schiebt. Osama’s Konto wurde gesucht…und…leider nicht gefunden.
Halt! Moment bitte! Doch……laut Spiegel online 2006 wurde etwas gefunden. Es habe geholfen, Terroristen zu finden, rechtfertigte sich der Finanzminister der USA. So sei es gelungen, al-Qaida-Terroristen und ihre Finanziers auszuschalten und “Leben zu retten” [Quelle: Spiegel Online 2006]. Wen und wie viele Millionen Dollar hatte man gefunden? Warum fließt denn dann immer noch Geld für neuste Raketenwerfer-Technologie und Plastiksprengstoff für das Bauchbömbchen?  Genau deshalb müsse man weitersuchen.

Ein Fund von 500 Kg Heroin einer Polizei in der Welt auf einem Dampfer aus Timbuktu in einem schäbigen Hafen auf der Welt, wird in den Medien förmlich ausgeschlachtet, wie eine neue wissenschaftliche Erkenntnis, ein neues Baby von Angelina Jolie und Brad Pitt oder eine weitere Adoption von Madonna. Über die Beschlagnahmung von Konten, und die dazugehörigen Drahtzieher habe bisher außer generischen Phrasen leider nichts gelesen.

Haben Sie bitte eventuell etwas davon gehört, wessen Konten man gefunden haben soll? Was heißt denn, das interessiert uns nicht? Wir geben in unseren Unternehmen Unmengen an Geld aus, um eine BANZ-Antiterror-Liste in die IT zu implementieren, damit wir mit genau diesem Pöbel nicht e-mailen oder sonstigen Handel betreiben? Also ein öffentliches Opfer, damit man einmal sieht, für was alle die gute Sache finanziell unterstützen, das würden Sie doch bestimmt auch einmal gerne sehen, wie ich?
Und…es sterben seitdem immer mehr Menschen, also zumindest, wenn man die Zahl der Selbstmordattentäter im Irak und Afghanistan alleine, ohne deren mittlerweile tausende in den Tod mitgerissene Opfer seit 2001 bis heute zusammenzählt. Hat die USA etwas von “Leben retten” zitiert? Schenkt man dazu noch gewissen Filmen wie Loose-Change v.1/v.2 oder der Reportage vor kurzer Zeit bei VOX nur minimal bei einigen wirklich nicht widerlegbaren logischen Punkten ein bisschen Glauben, fragt man sich, was man überhaupt noch glauben soll.

Die Festplatten aller Computer von in die USA einreisende Besucher können seit 2 Jahren und mehr, ohne Ankündigung, Daten-durchleuchtet und auch ohne Begründung konfisziert werden.
Die Visum- und Einreiseformalitäten der USA und daraus resultierende vorauszusendende Reiseinformationen (auch bei Päckchen) sind derart quantitativ und mittlerweile auch qualitativ hochwertig, dass man ungelogen mittlerweile dem Immigration Officer einen Blick in den blanken Allerwertesten gestatten muss, und…dabei nicht lächeln darf, denn ein biometrisches Foto des Gesichtes wird schon länger am Immigration Officer Desk geschossen, wie auch der Fingerabdruck, dem man dabei abgeben muss. Alles im Namen von Safe Harbour, CT-PAT, und einem Dutzend mehr. Das Abhören der Telefonate und Skype ist Alltag, ich meine so langsam sollte uns allen einmal ein Licht aufgehen, aber warum tut es das nicht? Sie meinen weil wir die gute alte Glühlampe durch Energiesparlampen austauschen müssen, die nicht entfernt die Leistung  bringen, was die Glühlampen ausmachen? Ok, hierbei bin ich optimistisch und sage,…noch nicht.

Alles, für die weltweit größte Informations- und Spionagedatenbank, die es je geben wird, “Made in U.S.A”, doch ich glaube mittlerweile daran, dass die Europäer mit bauen, oder es vielleicht im Nato-Bündnis nutzen werden.
Ansonsten würden nicht solche Weicheier aus der EU dagegen antreten. Schauen Sie sich mal kleinere Nationen an und wie diese ihre Interessen vertreten, Luxemburg und die Schweiz, und Norwegen oder der Vatikan. Da gibt es ganz klar ein schnelles “nein, non, no, naaaa, näääiiiii”, ohne Angst vor den Großen und deren Druck. Und? Was passiert? Man liest dann einseitig in der deutschen Presse, dass man nun auf dem Gebiet des Krümelsammelns zusammenarbeiten wird, bei den Steuersündern. Diese Ansage lesen Sie aber an diesem Tag nur in der deutschen Presse, da Monsieur Steinbrück zeigen möchte, wie toll er ist. Warum kann ich nie am gleichen Tag im Luxemburger Wort, Tageblatt, Journal oder der Zeitung zum Letzebuerger Vollek und WOXX darüber lesen? Warum macht die Politik auf Staatskosten so einen Wind, wenn die Kriminellen dann nicht verhaftet und eingesperrt – sondern aufgrund von Deals – freigesprochen werden?

Meine Idee ist abtrünnig, aber es gibt einfache Verhaltensregeln, die ich seit Kindesalter gelernt habe, und die sind in meiner Welt unwiderlegbar. Wer nicht dagegen ist, der ist dafür, oder neutral, oder hat Angst, und wer sich nicht wehrt, der steckt meistens mit unter einer Decke, oder ist extrem abhängig, dass er es sich nicht leisten kann dagegen anzugehen. Die EU im Showkampf gegen die U.S.A., diesmal im Financial Econowrestling, gestattet ist Alles. Schauen Sie mal auf die Schweiz, Norwegen, den Vatikan oder auf Luxemburg. Da gibt es keinen Deal und diese Länder sagen ganz klar “nein”, auf vornehme Art und Weise.

Erinnern Sie sich an den Artikel von mir über Aleynikow von vorletzter Woche? Darin geht es um einen größeren Skandal eines Handelsraumes. Es wurde in den großen Medien in ganz Europa kaum darüber berichtet, allerhöchstens Drei- bis Fünfzeiler in der einen oder anderen Online-Ausgabe der Presse, und das sehr rar gesät, auffällig rar schon, und es ging immerhin um Goldman Sachs. Hauptsächlich Blogs berichteten darüber. Mich hat das in Bezug auf die Pressefreiheit in Deutschland/Europa sehr nachdenklich gemacht. Lapidarere Themen werden sehr oft viel mehr ausgeschlachtet. Vermutlich konnte man das nach der Bankenpleite seitens der immer noch gestressten und nachhechelnden Politiker nicht auch noch gebrauchen, sind die Bankkunden noch im Schockzustand und haben noch nicht einmal die erste Klage gegen Zockerbanker hinter sich gebracht. Jetzt auch noch Goldman Sachs und die ganze NYSE, und wer weiß wer das auch noch so anging?

Die US-Behörden verlangten umfangreiche Finanzdaten von dem Anbieter Swift in Brüssel: Die “Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication” verwaltet jeden Tag rund elf Millionen Transaktionen – die meisten davon grenzüberschreitend. Man habe nach den Anschlägen vom 11. September 2001 einer verbindlichen Anordnung aus dem US-Finanzministerium Folge geleistet, heißt es bei Swift lapidar. Nach dem Bundestrojaner gab es nur einen, der mir als Interviewpartner für dieses Thema sofort einfiel, Herr Geisel. Herr Geisel engagiert sich seit Jahren vielfältig für den Schutz der deutschen Wirtschaft, es folgt unser Interview:

Hr. Geisel’s Statement: Die USA verlangen die SWIFT-Daten, angeblich zur Aufklärung über Terrorismus. Herr Geisel behauptet indes, dies sei der größte Datenschutz-Skandal der Geschichte.

AT: Eigentlich ist SWIFT nach Belgien umgezogen, um die Daten zu schützen, jetzt verlangen die USA Einblick.

G: Die Europäer haben zugesagt, darüber zu verhandeln, mehr bis jetzt noch nicht. Aber schon dieses Verhandlungsangebot ist eine Kriegserklärung an die deutsche Wirtschaft.

AT: Weshalb ausgerechnet an die deutsche, weshalb nicht auch an die französische und englische Wirtschaft?

G: Die größte Exportnation der Welt ist stärker betroffen als alle anderen. Die Deutschen sind im internationalen Wettbewerb positioniert wie keine andere Nation. Cognac, Champagner und Medoc muss die Welt in Frankreich kaufen, Werkzeugmaschinen werden weltweit angeboten.

AT: Warum sind diese Daten derart brisant?

G: Der Kapitalfluss ist das Gegenstück zum Warenfluss. Man kann daraus alles erkennen: Nicht nur den Wert der Lieferungen und Leistungen, sondern auch die Zahlungsmodalitäten.

AT: Ist das nicht ohnehin bekannt? Es steht doch fast schon in jeder Zeitung, wer bei einer Ausschreibung den Auftrag bekommen hat.

G: Die Konditionen des Auftrags sind im Detail normalerweise nicht bekannt. Aber es geht nicht nur um die Aufträge. Wer die Zahlungsströme kennt, kennt auch Vereinbarungen, zum Beispiel Absichtserklärungen, weil nach dem Abschluss eines so genannten “Letter of Intent” die Pre-Sales-Phase endet, und die entstehenden Kosten vom voraussichtlichen Auftraggeber übernommen werden. Hier könnte dann noch jemand mit einem Dumping-Angebot dazwischenfunken, und den an sich leistungsfähigsten Anbieter ausbooten.

AT: Die Bundesregierung hat der Aufnahme von Verhandlungen mit den USA zugestimmt. Gibt es hierbei übergeordnete Interessen?

G: Die gibt es nicht. Es gibt höchstens Unwissenheit.

AT: Wir haben wegen der Presse das Wort Dummheit in Unwissenheit gewandelt, denken Sie die Politiker sind zu unfähig?

G: Richtig. Keiner aus der Kabinettsrunde hat jemals in einem Leistungsberuf in der freien Wirtschaft gearbeitet. Diese Leute kennen das Wirtschaftsleben aus Fernsehserien wie “Dallas” und “Denver Clan” oder Ingolf Lücks “das Büro”. Bei den darunter arbeitenden Ebenen der Ministerien ist es nur ein bisschen besser.

AT: Was genau ist dort besser?

G: Das Verständnis über die wirtschaftlichen Zusammenhänge.

AT: Ausgerechnet die Beamten?

G: Ja, denn die reden mit den Unternehmern und den Beschäftigten der Wirtschaft. Auch mit Mittelständlern, denn die wissen im Gegensatz zu Konzernmanagern eher was in ihren Unternehmen passiert.

AT: Könnte paradoxer Weise das Durchstöbern der Daten durch die amerikanischen Geheimdienste auch Vorteile für die deutsche Wirtschaft mit sich bringen?

G: In überschaubarem Maße: Ja. Um das zu verdeutlichen muss ich aber erst auf eine der größten Gefahren überhaupt eingehen, dem Profiling.

AT: Dem Profiling bekannt aus der Verbrecherjagd?

G: Genau. Und genau so funktioniert es auch bei Firmen. Dabei ist es ganz wichtig, zu erfahren, wer was von wem zu welchen Konditionen bezieht. Zum unternehmerischen Wettbewerb gehört auch ganz wesentlich die besseren und leistungsfähigeren Lieferanten zu haben. Mehr und mehr beziehen auch kleinere Firmen ihre Zulieferteile weltweit. Wer sich das Zulieferprofil der Besten besorgen kann, verschafft damit seiner eigenen Volkswirtschaft einen großen Vorteil zu Lasten der Wettbewerber. Natürlich kann es dabei Fälle geben, dass ein deutscher Vorlieferant davon profitiert.

AT: Könnten Sie das bitte mit einem Beispiel verdeutlichen?

G: Ja. Teilweise ist es so, dass Lieferanten in so genannten Niedriglohnländern sich mit der Qualität und der Flexibilität schwer tun. Es gibt aber auch Betriebe, die im Ausland exzellent arbeiten. Diese zu finden ist nicht einfach. Aber wenn man weiß wer mit wem zusammenarbeitet – ist man einen großen Schritt weiter. Wie gesagt, das Profiling ist eine große reale Bedrohung der deutschen Wirtschaft. Da hilft es auch wenig, wenn sich daraus mal ergibt, dass es sinnvoll ist, auf einen deutschen Vorlieferanten umzusteigen. Und gefährlich ist auch die Verzerrung des Technologiewettbewerbs.

AT: Und der Zahlungsverkehr ist davon nicht weit weg?

G: Stimmt. Bevor jemand etwas als internationales Patent anmeldet, konsultiert er in der Regel eine auf internationaler Ebene erfahrene Kanzlei von Patentanwälten. Diese schicken natürlich eine Rechnung und gerade diese Rechnungen werden besonders gerne herausgefiltert. Damit kann man seine Ziele für die Technologiespionage besser definieren. Man weiß dann, bei wem es sich lohnt, die Computer anzuzapfen.

AT: Die EU-Vertreter verlangen jetzt die Herausgabe der amerikanischenZahlungsverkehrsdaten. Ist das ein Geschäft auf Gegenseitigkeit?

G: Für die Deutschen ein extrem schlechtes Geschäft. Der deutsche Arbeitnehmer exportiert im Schnitt mehr als doppelt so viel wie der amerikanische.

AT: Und was muss die deutsche Politik jetzt tun?

G: Ihren Einfluss in der EU dahingehend geltend machen, dass die Daten des internationalen Zahlungsverkehrs hermetisch abgeschlossen werden.

AT: Stimmen Sie mir zu, wenn ich behaupte, dass der internationale Zahlungsverkehr tatsächlich keine Informationen über die Finanzquellen der Terroristen liefert?

G: Ich bezweifle, dass auch nur eine einzige Al-Qaida-Überweisung über SWIFT läuft. Aber mal den völlig unrealistischen und fiktiven Fall betrachtet: eine saudische Bank wäre in die Sache verwickelt. Was machen die USA im Anschluss mit dieser Information? Den wichtigsten Öl-Lieferanten der Welt boykottieren? Das erinnert mich so ein bisschen an die Maßnahmen gegen die Steuerparadiese der Welt. Wenn es gegen Staaten wie Liechtenstein oder Andorra geht, kann Herr Steinbrück vor Kraft und Mut kaum laufen. Diese Länder kommen somit auf die schwarze Liste. Ein ganz großes Steuerparadies ist die Volksrepublik China. Darüber spricht niemand, alle ziehen nur den Schwanz ein, und Herr Steinbrück wird zu einem XXS-Produkt der Nanotechnologie.

AT: Dann können wir alle nur hoffen, dass die deutschen Unterhändler im Sinne der deutschen Wirtschaft erfolgreich sind, ich danke Ihnen für das Gespräch.

G: Ein Nachsatz muss noch gestattet werden: Nicht nur die Transparenz von SWIFT, sondern auch das deutsche Finanzministerium ist eine große Bedrohung für Wirtschaft und Arbeitsplätze; aber das ist ein Thema für ein anderes Gespräch. Um Steuern jedoch geht es dabei nicht.

Was auch immer Herr Geisel damit meint, er wird es uns bestimmt in einem Folgeinterview verraten.

27.07.2010
Alexander Tsolkas