Stagefright-Lücke in Android: Telekom stellt MMS-Empfang vorübergehend um

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Angesichts der jüngst entdeckten Stagefright-Schwachstelle stellt die Deutsche Telekom ab dem 05.08.2015 vorübergehend vom automatischen auf einen manuellen Download von MMS um. Möglicherweise infizierte MMS werden somit nicht mehr automatisch ohne Zutun des Nutzers heruntergeladen, verkündet das Unternehmen. Kunden erhalten bei Erhalt einer MMS eine SMS mit dem Hinweis „Sie haben eine neue MMS. Sie können diese unter folgendem Link innerhalb von 3 Tagen herunterladen (mit Zugangsdaten wie Rufnummer und Passcode)“. Der Inhalt der MMS kann über den Link und unter der Angabe der Zugangsdaten abgerufen werden. Die Datei kann immer noch schadhaft sein, daher ist hier weiterhin – wie bei allen Mediendateien – Vorsicht beim Download und Öffnen der Dateien geboten.

Hintergrund: Medien berichten aktuell über eine Sicherheits-Schwachstelle, von der Android-Geräte weltweit betroffen sein können. Ein amerikanischer Forscher hat demnach eine Lücke in einem Systemteil entdeckt („Stagefright“ unter anderem), das für das Abspielen von Medien gebraucht wird. Dies ist kein Telekom-spezifisches Problem. Alle Android-Geräte können hiervon betroffen sein – unabhängig vom Netzbetreiber. Betroffen sind Mediendateien – egal über welchen Weg diese empfangen werden (MMS, WhatsApp, Hangouts, Facebook, Youtube etc.). Der kriminelle Zugriff erfolgt über geöffnete Mediendateien (Audio, Video, Foto), die über alle Services auf das Gerät gelangen können. Die Schadsoftware kann sich dann über Adressbuchkontakte weiter verbreiten.

Die Telekom ist mit den Herstellern in Abstimmung wie die Sicherheitslücke behoben werden kann. Sobald es eine Lösung gibt, soll wieder auf den gewohnten MMS-Versand umgestellt werden.

Quelle: Deutsche Telekom