Finanzdienstleister verschwenden Geld bei Digitalisierung

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Finanzorganisationen müssen eine proaktive Digital-Strategie verfolgen oder sie laufen Gefahr, Millionen von Euro zu vergeuden

Obwohl sie für die digitale Transformation im Vergleich zu den meisten anderen Branchen das Doppelte ausgibt, ist die Finanzdienstleistungsbranche, wie Couchbase festgestellt hat, offensichtlich nicht in der Lage, die digitalen Ziele zu erreichen. Die neueste Studie zeigt, dass sich Finanzdienstleister der digitalen Notwendigkeit zwar bewusst sind, doch immer noch Schwierigkeiten haben, entsprechende Lösungen umzusetzen. Im ersten Halbjahr 2018 gaben sie für die digitale Transformation durchschnittlich 42 Millionen US-Dollar aus. Dieser Investition werden in den nächsten zwölf Monaten weitere 45 Millionen folgen. Bei 88 Prozent verzögerten sich Digitalisierungsprojekte, der Umfang wurde reduziert oder sie scheiterten gänzlich.

„Wie die Studie zeigt, spüren die Finanzdienstleister den Druck deutlich und priorisieren daher ihre digitalen Investitionen“, kommentiert Jes Breslaw, Senior Director bei Couchbase. „Doch ohne einen klaren Plan ist das Geld vergeudet. Unsere Studie fand heraus, dass ein Viertel (26 Prozent) der Finanzdienstleistungsunternehmen der Ansicht ist, die digitale Transformation sei eine unüberwindbare Aufgabe. Über die Hälfte (58 Prozent) gab sogar an, eine Fixierung auf die Digitalisierung berge das Risiko, sich in schlecht durchdachte Projekte zu stürzen, die letztendlich ohnehin nichts brächten. Ohne eine klare Vorstellung davon, wie der Erfolg auszusehen hat, ist es unmöglich, das Geld für die Digitalisierung sinnvoll einzusetzen.“

Schuld ist größtenteils die Abhängigkeit von alter Technologie. Zwei Drittel (66 Prozent) der Finanzdienstleister sehen in kundenorientierten Innovationen den Hauptzweck der digitalen Transformation. Ihre Abhängigkeit von alter Technologie macht diese Innovationen jedoch fast unmöglich. CIOs der gesamten Finanzdienstleistungsbranche haben Mühe, Projekte rechtzeitig oder entsprechend dem ursprünglichen Umfang abzuschließen, da ihre alte Datenbank-Technologie sie nicht unterstützen kann – falls sie sie überhaupt abschließen. Tatsächlich fügte fast ein Drittel (28 Prozent) hinzu, dass es neue Datenbank-Technologien langsamer einführt als geplant, da es so stark von Altdatenbanken abhängig sei.

„Das sollte für die CIOs des gesamten Finanzdienstleistungssektors ein Weckruf sein“, merkt Breslaw an. „Sie müssen einen Schritt zurücktreten und analysieren, wo sie stehen und dann ihre digitalen Projekte neu ausrichten. Zur digitalen Transformation gehört sehr viel mehr als nur kundenorientierte Front-End-Innovationen. Tatsächlich sollten noch mehr dem Beispiel von Wells Fargo folgen und eine skalierbare und automatisierte Infrastruktur am Backend aufbauen, die Investitionspotenzial im gesamten Unternehmen freisetzt. Es ist motivierend zu sehen, dass vier Prozent der Finanzdienstleistungsunternehmen ihr Endnutzer-Erlebnis völlig revolutioniert haben und auch weitere große Fortschritte machen, um dieses Ziel zu erreichen. Es gibt keinen Grund, warum der Rest der Branche sich nicht weiter verbessern und das Beste aus den Investitionen in die Digitalisierung machen sollte – vorausgesetzt es gelingt ihr, ihre Abhängigkeit von der Alttechnologie zu verlieren.“