Sicherheitsprognosen 2019: Hacker konzentrieren sich auf die Cloud, Verteidiger auf das Risikomanagement.

Eine Prognose, die für das Jahr 2019 sicher ist, ist das Cyberkriminelle immer innovative Wege beim Ausnutzen von Sicherheitslücken finden werden. Hacker haben weiterhin IoT-Geräte auf ihrem Radar, und sie werden in der Cloud nach neuen Möglichkeiten suchen, um gefährdete Anwendungen anzugreifen. Die Verteidiger müssen daran arbeiten, effektivere Sicherheitslösungen zu finden, die das Budget nicht überfordern. Hier lesen Sie die Zscaler-Vorhersagen für die wichtigsten Sicherheitstrends für das kommende Jahr.

Vorhersage 1: Angriffe auf bestimmte Cloud-Anwendungen werden zunehmen.

Da immer mehr Unternehmen Workloads und Daten auf Anwendungen wie Office 365 und Workday verlagern, werden Hacker neue Angriffe speziell für diese Anwendungen entwickeln. Sie werden spezielle Exploits verwenden, um Zugriff auf die Anwendung selbst zu erhalten und nicht nur auf die Benutzerdaten.

Vorhersage 2: Regierungen werden sich an die Privatwirtschaft wenden, um Hilfe bei der Sicherung von Cloud-Anwendungen zu erhalten.

Regierungen wollen IT-Anwendungen und -Dienste in die Cloud auslagern, um Kosteneinsparungen und Wartungsvorteile zu erzielen. Aufgrund des Fachkräftemangels in der IT verfügen Behörden jedoch nicht über die internen Ressourcen, um Daten, Anwendungen und Services effektiv in die Cloud zu migrieren. Daher werden sie sich an die Privatwirtschaft wenden, um Unterstützung bei der Sicherung von Cloud-Anwendungen zu erhalten.

Vorhersage 3: Mehr staatlich beschäftigte White Hat Hacker wenden sich der Schwarzarbeit als organisierte Kriminelle zu.

Angestellte Sicherheitsexperten werden zunehmend Schwarz arbeiten und als bezahlte Hacker für kriminelle Organisationen auf der ganzen Welt auftreten. Dieser Trend ist besonders in Russland verbreitet, wo schlecht bezahlte Regierungsmitarbeiter ein zusätzliches Einkommen erzielen können, indem sie für leistungsfähige und hochentwickelte kriminelle Netzwerke arbeiten.

Vorhersage 4: Regierungen und Unternehmen werden sich verstärkt auf die Cyber-Risiko-Analyse konzentrieren, anstatt ihr IT-Sicherheitsbudget anzuheben.

Cybersicherheitspraktiker geben riesige Summen auf der Suche nach der bestmöglichen Risikominimierung aus. Auch wenn die Ausgaben weiter angehoben werden, wird es weiterhin erfolgreiche Angriffe geben und Systeme werden verwundbar bleiben. Unternehmen und Regierungsorganisationen werden dementsprechend die Frage in den Raum stellen, wie viel Budget nun ausreichend ist. Es ist zu erwarten, dass die Vorstände CISOs und CSOs unter Druck setzen, um Budgets zu kürzen und um neue, effizientere Wege zum Schutz vor Cyberangriffen zu finden.

Vorhersage 5: IoT-System-Exploits und Botnet-Rekrutierung werden zunehmen.

Da die Zahl der IoT-Geräte steigt (derzeit auf rund 7 Milliarden weltweit) und 5G für leistungsstarke Konnektivität hinzukommen wird, werden die Geräte des „Internets der Dinge“ zunehmend für DDoS-Angriffe, Phishing, Ransomware und Kryptomining eingesetzt werden. Das Reaper IoT-Botnet von 2017 war ein Beispiel für die Macht, die Kriminelle mit IoT-Geräten erlangen können. Mit dem Aufkommen von 5G und erhöhter Rechenleistung wird das Risiko noch steigen.

Vorhersage 6: Cyber-Verbrechen werden sich auf die Aktienkurse auswirken, insbesondere im Technologie- und Cybersicherheitssektor.

Auch wenn hochkarätige Angriffe immer häufiger auftreten, haben wir noch nicht gesehen, dass sie die Aktienkurse stark beeinträchtigen. Dies wird sich 2019 ändern, wenn Unternehmen ihre digitalen Transformationen vollenden und die Aufsichtsbehörden die Möglichkeit haben, erhebliche Geldbußen zu verhängen z. B. mit der EU-DSGVO. In diesem Fall werden Verstöße weitaus schwerwiegendere Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung, den Umsatz und die Kunden haben – und natürlich auch auf den Aktienkurs.

Vorhersage 7: Der Sicherheitsmarkt wird sich zu Ökosystemen konsolidieren.

Es gibt eine immense Produktkomplexität, mit der Unternehmen beim Streben nach optimierter Netzwerksicherheit konfrontiert sind. Um diese Komplexität zu reduzieren, die Kosten zu senken und einen größeren Teil des Kuchens abzubekommen, werden die Sicherheitsanbieter mit der Konsolidierung fortfahren – ein Trend, den wir 2018 beobachten konnten, mit Beispielen wie der Übernahme von Wombat durch Proofpoint. Wie es der OS-Markt gezeigt hat, werden einzelne Anbieter miteinander konkurrieren, um für ihre Kunden Sicherheitsservices aus einer Hand anzubieten.

Vorhersage 8: Supply Chain Sourcing und Sicherheit werden neue Aufmerksamkeit erhalten, insbesondere von den Regierungen.

Die US-Regierung verlangt seit langem, dass Bauteile, die in Regierungssystemen verwendet werden, aus „genehmigten“ Quellen stammen. Bisher krankte es an der Durchsetzung dieser Richtlinien. Im Jahr 2019 werden die Behörden die Audits vor Ort erhöhen und von Unternehmen verlangen, dass sie die Sicherheitsstandards in ihren physischen und logistischen Lieferketten einhalten – und die Unternehmen haftbar machen, wenn ihre Sicherheit schwach ist. Unternehmen, die die Richtlinien oder die Sorgfaltspflicht nicht einhalten, müssen mit Bußgeldern rechnen.

Vorhersage 9: Sicherheitsanbieter werden spezifische und gezieltere Angriffe erleben.

Die Konsolidierung auf dem Sicherheitsmarktplatz mit den damit einhergehenden Herausforderungen bei der Integration von Plattformen wird von bösartigen Akteuren als Chance für Infiltrationswege ergriffen werden. Kriminelle und staatliche Organisationen werden genau beobachten und versuchen, diese Integrationsherausforderungen zu nutzen, um Cybersicherheitsunternehmen anzugehen. Schwachstellen, die durch diese Aktivitäten entstehen, werden im kommenden Jahr verstärkt ausgenutzt werden. Cyberkriminelle werden die endlose Menge an Daten und Komplexität nutzen, die in Sicherheitsarchitekturen vorhanden sind – Architekturen, von denen Unternehmen stark abhängig sind, um Nutzer und Unternehmen zu schützen. Unternehmen sollten die Neujahrsvorsätze nutzen, um eine Reduzierung der Komplexität in ihren Architekturen voranzutreiben.

Mehr erfahren Sie auf der Zscaler Homepage: www.zscaler.de