Unterschätze Rolle von Datenbanken in der digitalen Revolution

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Beitrag von Rowan Scranage, VP EMEA, Couchbase

Anfang des letzten Jahres verkündete das Weltwirtschaftsforum den Beginn der vierten industriellen Revolution. Nachdem Dampfmaschinen, die Mechanisierung und das Informationszeitalter die Lebens- und Arbeitswelt vieler Menschen maßgeblich verändert haben, wird die Digitalisierung zu einem weiteren drastischen Wandel führen.

In der Digital Economy wird die Wirtschaft maßgeblich von Computertechnologien getragen. Unternehmen sollten sich daher umgehend fragen, ob sie sich rechtzeitig darauf eingestellt haben. Die Geschichte zeigt, dass industrielle Revolutionen immer einher mit einem krassen Strukturwandel gehen. Organisationen bieten sich neue Möglichkeiten, ohne entsprechende Anpassung an die Herausforderungen droht aber auch schnell der Verlust der Geschäftsfähigkeit.

Automatisierung als Mehrwert

Eine der wichtigsten Veränderungen dieser vierten Revolution ist die Automatisierung in der Industrie. Digitale Abstimmung von menschen- und maschinengesteuerten Prozessen über die Grenzen einzelner Unternehmen hinaus wird die wirtschaftliche Gesamtleistungsfähigkeit verbessern. Machine-to-Machine-Kommunikation (M2M) und Industrie 4.0 entwickeln sich vom Konzept zur Realität – wahrscheinlich wird sich dieser Trend sich auch auf die gesamte Wirtschaft ausdehnen.

Doch damit es dazu kommt, benötigt jeder Wirtschaftsteilnehmer eine moderne Infrastruktur, um mit der Flut an Daten zurechtzukommen, die von neuen und intelligenten Prozessen erzeugt wird. Unternehmen müssen nicht nur in der Lage sein, große Datenmengen aus vielfältigen Quellen zu verwalten und zu analysieren, sondern diese Daten auch in Echtzeit einsetzen können, bevor sie einen Großteil ihres Werts verlieren.

Geschwindigkeit spielt eine tragende Rolle spielen. Gemeinsam mit Kompatibilität erhöht sie die Effizienz – insbesondere angesichts der wachsenden Kundenorientierung. Der Konsument des 21. Jahrhunderts erwartet vor allem eine nahtlose Nutzererfahrung. Schnell, unabhängig von der Anzahl der Nutzer, und zuverlässig. Gefragt ist zudem ein Zuschnitt auf ganz individuelle Präferenzen. Um diese Anforderungen zu erfüllen, benötigen Organisationen dynamische Prozesse zum Aufrufen und Nutzen vielfältiger Datensätze.

Die Anzahl der technologischen Prozesse ist komplex. Mobile Apps und das Internet der Dinge (IoT) sind nur ein Teil. Insgesamt wächst die Menge an Informationen, die immer schneller verarbeitet werden muss. Trotzdem nutzen viele Organisationen nicht einmal ansatzweise das große Potential von Big Data. Unternehmen müssen in zukunftssichere Technologien investieren, die es ihnen ermöglichen, diese Periode enormer Veränderung erfolgreich zu meistern.

Die richtige Datenbank als wichtige Schnittstelle

Die meisten Unternehmen haben sich mit dem Thema BYOD auseinander gesetzt. Zudem steht das Thema IoT bei vielen auf der Agenda. In einer aktuellen Studie zum Thema IT-Sicherheit[1] erklärten 84 Prozent aller deutschen Unternehmen aus dem Telekommunikationssektor und 73 Prozent aus der Finanzwirtschaft, dass intelligente Dinge in ihrer Branche große Auswirkungen haben oder voraussichtlich haben werden. Insbesondere Organisationen mit mehr als 1.000 Angestellten erwarten einen verstärkten Einfluss.

Unternehmen sollten aber zudem ihre eingesetzten Datenbanksysteme in Blick haben, denn diese spielen im Zeitalter der digitalen Integration eine wichtige Rolle: Bei der Verbindung von Big Data, IoT und Mobile Computing spielen Datenbanken eine tragende Rolle, denn sie beeinflussen Verfügbarkeit, Schnelligkeit und Integration von neuen Informationen maßgeblich.

Seit einigen Jahren leisten nicht-relationale (NoSQL) Datenbanken ihren Beitrag zur Digitalisierung und eröffnen neue Möglichkeiten. Der Grund dafür ist einfach: Bei herkömmlichen Datenbanken müssen Daten vor dem Zugriff in einer geordneten und relationalen Weise strukturiert werden. Laut Allied Market Research wird der globale NoSQL-Markt bis zum Ende des Jahres 2020 4,2 Milliarden USD erreichen, eine Wachstumsrate von mehr als 35 Prozent über die nächsten fünf Jahre. NoSQL-Datenbanken ermöglichen die sofortige Verarbeitung von Informationen, die bei manuellen Prozessen unberücksichtigt geblieben wären, und schließen damit die Lücke zwischen der Online- und Offline-Welt.

Tatsächlich werden herkömmliche Datenbanken mit der Zeit oft langsamer, da die gespeicherte Datenmenge wächst und damit der Abfrageprozess immer komplexer wird. Deshalb leiden die Flexibilität und Skalierbarkeit. Speziell für Big Data sind sie damit nur eingeschränkt geeignet.

Fazit

Unternehmen müssen sich jetzt auf die Digital Economy einstellen – oder es droht der Verlust von Marktanteilen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben und diese zukunftsträchtigen Technologien optimal zu nutzen, müssen sie auf die richtige Datenbank setzen. Die Verwaltung, Speicherung und Analyse großer Datenmengen in Echtzeit werden für den Erfolg in dieser neuen Revolution eine tragende Rolle spielen.

Schlagworte wie Big Data, IoT und Mobile allgemein sind untrennbar mit dem Thema Datenbanken verbunden – dies wird häufig unterschätzt. Einerseits verschmelzen durch Cloud Computing und andere Entwicklungen IT-Infrastruktur, Hardware und Applikationen, andererseits gibt es immer noch einzelne Bereiche, die ein besonders starkes Optimierungspotenzial haben. NoSQL ermöglicht eine flexible Reaktion auf Änderungen des Markts oder der Konsumtrends, daher sollten IT-Entscheider sich verstärkt mit der Thematik beschäftigen.

[1] ForeScout 2016: „European Perceptions, Preparedness and Strategies for IoT Security“ http://resources.forescout.com/rs/124-WUR-613/images/ForeScout_IoT_report-Quocirca.pdf