Raimund Genes, CTO von Trend Micro, antwortet „Bits of Freedom“

Ende Oktober hat Trend Micro von Bits of Freedom einen Fragenkatalog erhalten, der an insgesamt vierzehn IT-Sicherheitsunternehmen verschickt worden war. Darin erkundigte sich Bits of Freedom detailliert nach der Zusammenarbeit zwischen der IT-Sicherheitsindustrie und Regierungen im Bereich Entdeckung von Überwachungssoftware.

CTO Raimund Genes hat im Namen von Trend Micro auf die Fragen folgende Antworten gegeben:

1. Hat Trend Micro jemals festgestellt, dass eine Regierung oder eine in deren Auftrag handelnde Partei Software zum Zweck der Überwachung eingesetzt hat? – Antwort von Trend Micro: Ja.

2. Hat eine Regierung Trend Micro jemals aufgefordert, eine spezielle Software, sofern sie installiert ist, nicht zu entdecken oder, sofern sie entdeckt wird, dem Anwender der Trend Micro-Software diesen Fund nicht mitzuteilen? Falls ja, könnte Trend Micro abhängig von den rechtlichen Bedingungen dieser Aufforderung Informationen darüber zur Verfügung stellen, welche Art von Software Trend Micro zulassen sollte und für welchen Zeitraum? – Antwort von Trend Micro: Nein.

3. Ist Trend Micro jemals einer solchen Aufforderung nachgekommen? Falls ja, könnte Trend Micro dieselben Informationen wie in der Antwort auf die obige Frage zur Verfügung stellen sowie über die Überlegungen berichten, die zu der Entscheidung geführt haben, der Aufforderung einer Regierung zu entsprechen? – Antwort von Trend Micro: Nein.

4. Könnte Trend Micro klar darlegen, wie das Unternehmen auf eine solche Aufforderung in der Zukunft reagieren würde? – Antwort von Trend Micro: Die Antwort von Trend Micro würde lauten, der Aufforderung nicht nachzukommen.

Darüber hinaus erklärt Trend Micro, dass die Produkte des Unternehmens keine Hintertüren enthalten sowie keine Schlüssel hinterlegt wurden und werden. Außerdem weisen die Produkte keine sonstigen Mechanismen auf, mit deren Hilfe Regierungsstellen oder dritte Parteien direkten Zugriff auf Daten erhalten können.

Trend Micro ist eine wahrhaft internationale Firma, was die Mitarbeiter, die Standorte, den Geschäftsbetrieb und vor allem die Sicht auf die Welt betrifft. Zwar arbeitet das Unternehmen eng mit Regierungen und Strafverfolgungsbehörden weltweit zusammen. Aber dies geschieht einzig und allein zu dem Zweck, die Kunden vor bösartiger und unerwünschter Software zu schützen. Trend Micro würde niemals einer Aufforderung zustimmen, die das Vertrauen der Kunden in das Unternehmen untergraben könnte. Ein solches Vorgehen läuft den Grundüberzeugungen von Trend Micro zutiefst zuwider und würde das Geschäftsmodell des Unternehmens zunichtemachen.

„Kurz zusammengefasst, wird Trend Micro die Integrität der Sicherheit und der Daten seiner Kunden nicht verletzen, und zwar aus dem einfachen Grund, dass dies ethisch nicht vertretbar ist. Dies ist mir persönlich eine Herzensangelegenheit und ich gebe mein Wort darauf, dass wir uns auch in Zukunft an dieses Grundprinzip halten werden“, so Raimund Genes, CTO von Trend Micro, in seinem Antwortschreiben an Bits of Freedom.

Quelle: Trend Micro via PresseBox