Social Engineering, die Politikversion „An nescis, mi fili, quantilla prudentia mundus regatur?“

Weil es so schön zum Thema Sicherheit und Social Engineering passt, heute Anmerkungen zum Thema Japan und was wir daraus lernen können.

Ein Punkt bei dem jede Regierung auf Methoden des SE zurückgreifen sind Opferzahlen oder Schäden bei Katastrophen.
Zuerst wird nur zugegeben was unbedingt notwendig ist. Dann wird jeden Tag ein wenig nach oben korrigiert.
Es ist natürlich allen klar, dass die Vermissten zu 99% tot sind und die Listen unvollständig sind. Alleine schon, weil kaum Personen am Leben sind, die sie ausfüllen könnten.

Alle Personen die Social Engineering Techniken anwenden wollen, können daraus lernen. Wenn man sich, zum Beispiel bei einem Anruf, als Mitarbeiter einer Firma ausgibt und nach der Mitarbeiternummer gefragt wird.
Dann einfach an die Politiker denken und auf Zeit spielen. Einfach sagen: „Moment ich besorge schnell meinen Ausweis, die Nummer brauche ich nur selten“
In der Zwischenzeit kann man weiter versuchen Informationen zu bekommen bis das Gespräch nicht mehr aufrecht zu halten ist.

Auch falsche Informationen oder Verwirrung können nützlich sein.

Es ist relativ leicht, unter dem Vorwand einer Umfrage Informationen zu bekommen (falls die Zielpersonen die Zeit haben zu antworten)
Die elegantere Methode ist, im Gespräch falsche Informationen als Fakten zu präsentieren und die Zielperson die Aussage korrigieren zu lassen.
( „Sie verwenden doch Acrobat Version x.x/ nein, wir verwenden y.y“)

 

Zurück zum Thema Japan und Verwirrung:

Wie sich zeigt, muss man nur oft genug verschiedene Skalierungen der Messwerte verwenden. (micro-, milli- Sievert/Becquerel etc.) Danach auch gleich mal die Grenzwerte mehrfach verändern und schon kennt sich kaum noch wer aus.
Wer glaubt so was geht nur in im Katastrophenfall und in Japan irrt leider. Die Durchführungsverordnung 297/2011 der EU-Kommission bedeutet die Ausrufung eines atomaren Notstands. Dadurch werden die Grenzwerte für die Strahlenbelastung aus Japan importierter Lebensmittel auf Grundlage der Richtlinie EURATOM 3954/87 aus dem Jahr 1987 angehoben. Diese Werte wurden nur festgelegt um im extremen Notfall die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln aufrecht zu erhalten.
Damit die Bevölkerung nicht merkt was los ist, verlässt man sich darauf, dass niemand die alten Verordnungen nachliest.
Offiziell wird von den Politikern von neuen Grenzwerten zum Schutz der Bevölkerung gesprochen und niemals von einer Erhöhung der Grenzwerte.
Ich verstehe das schon. Natürlich müssen wir den atomaren Notstand ausrufen um nicht an „Sushimangel“ zu sterben.

Ich empfehle dem/der geneigten Leser/in seinem/ihrem Partner zu erklären man hätte neue moralische Grenzwerte zu seinem/ihrem Schutz in der Beziehung eingeführt. Zum besseren Schutz des Partners sei jetzt ein wenig Fremdgehen zulässig.

Kommentare über das Ergebnis würden uns hier freuen.
Alternativ könnte man auch die Politiker fragen für wie blöd sie uns halten.